Prognosen nach oben revidiert

DIW sieht deutsche Wirtschaft zurück auf dem Wachstumspfad

Das Berliner DIW erhöht die Wachstumsprognosen für die deutsche Wirtschaft. Der Investitionsbooster der Regierung und bessere Finanzierungskonditionen sorgen für mehr Tempo.

DIW sieht deutsche Wirtschaft zurück auf dem Wachstumspfad

DIW sieht deutsche Wirtschaft zurück auf dem Wachstumspfad

Prognosen nach oben revidiert

ba Frankfurt

Das Investitionspaket der Bundesregierung und bessere Finanzierungsbedingungen werden nach Ansicht des DIW der Konjunktur der deutschen Wirtschaft wohl zum Jahreswechsel und 2026 einen merklichen Schub verleihen. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) hat daher seine Wachstumsprognose deutlich nach oben revidiert. Für das laufende Jahr wird nun ein Plus von 0,3% vorhergesagt, 2026 soll das BIP dann um 1,7% zulegen. Das sind 0,2 bzw. 0,6 Prozentpunkte mehr als in der Voraussage vom März. Das DIW stimmt mit der BIP-Voraussage für 2025 mit der Mehrheit der Institute, die am Donnerstag ihre Sommerprognose vorgelegt haben, überein. Für 2026 übertreffen die Berliner Forscher aber den bisherigen Höchstwert vom IfW Kiel von 1,6%.

DIW Ifo  IfW RWI  IW Halle
in % 2024 2025 2026 2025 2026 2025 2026 2025 2026 2025 2026
BIP -0,2 0,3 1,7 0,3 1,5 0,3 1,6 0,3 1,5 0,4 1,1
Arbeitslosenquote 6.0 6,3 6,2 6,3 6,1 6,3 6,1 6,3 2,6 6,3 6,2
Inflationsrate 2,2 2,1 2,2 2,1 2,0 2,2 1,6 2,2 2,0 2,0 1,9
Finanzierungssaldo des Staates* -2,8 -2,6 -3,3 -2,3 -3,4 -2,1 -3,5 -2,6 -2,9 -2,2 -3,0
Leistungsbilanzsaldo* 5,7 5,3 4,6 5,3 4,9 5,4 4,9 5,1 5,0 5,5 5,1
*) in % des BIP
Eckwerte der Prognosen für Deutschland

„Der überraschend schwungvolle Jahresauftakt dürfte uns vor einem weiteren Jahr der Stagnation bewahren“, sagt DIW-Konjunkturchefin Geraldine Dany-Knedlik mit Blick auf das Wachstum von 0,4% im ersten Quartal. Das ändere aber nichts an den strukturellen Problemen der deutschen Wirtschaft, wie der abnehmenden Wettbewerbsfähigkeit und dem Fachkräftemangel. „Ein starker Lichtblick ist das Investitionspaket für die Infrastruktur, das im kommenden Jahr spürbar wirken dürfte.“ Die finanzpolitischen Impulse beziffert das DIW für 2026 auf rund 25 Mrd. Euro, die das BIP um zusätzlich insgesamt 0,8 Prozentpunkte steigern dürften. „Dies wird wohl eine leicht stärkere Teuerung nach sich ziehen“, erklärt das DIW zu der um 0,2 Prozentpunkte auf 2,2% nach oben gesetzten Voraussage für die Inflation im kommenden Jahr. Für 2025 werden unverändert 2,1% erwartet.

Die finanzpolitischen Impulse und die niedrigen Zinsen verbessern laut DIW zunehmend die Investitionslaune und auch der private Konsum dürfte positive Impulse liefern. Die zu Jahresbeginn spürbar gestiegene Kauflaune werde aber von den anhaltenden Jobsorgen getrübt. Die Arbeitslosenquote dürfte im Prognosezeitraum leicht steigen. Die erratische US-Handelspolitik werde den Außenhandel längerfristig belasten.

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