BDI-Dossier

Düsterer Ausblick für die Industrie

Der deutschen Indus­trie stehen wegen der hohen Energiepreise und der geopolitischen Unsicherheiten harte Zeiten bevor.

Düsterer Ausblick für die Industrie

ba Frankfurt

Der deutschen Indus­trie stehen wegen der hohen Energiepreise und der geopolitischen Unsicherheiten harte Zeiten bevor. „Der Ausblick für das Jahr 2023 ist düster“, heißt es im Industriebericht November des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI). Und auch für das zu Ende gehende Jahr sind die Aussichten trübe. Die Produktion dürfte im Gesamtjahr 2022 um 0,25% zum Vorjahr zulegen. Dass die Fertigung nicht zurückgeht, sei dem „noch immer hohen Auftragsbestand zu verdanken“.

Insbesondere die energieintensiven Branchen stehen unter Druck: Von Januar bis September drosselten etwa die metallerzeugenden und -verarbeitenden Betriebe den Output um 2,3%, die Hersteller von Gummi- und Kunststoffwaren um 3,7% und die chemische Industrie „deutlich um 8,2%“.

Die Möglichkeiten der Unternehmen, Erdgas einzusparen, ohne die Produktion zu drosseln, scheinen einer Ifo-Umfrage zufolge mittlerweile zunehmend ausgereizt. 59% der Firmen nutzten Erdgas für ihre Produktionsprozesse. Davon hätten im vergangenen halben Jahr 75% Gas gespart, ohne die Produktion zu drosseln. „Dieser hohe Anteil ist erfreulich, allerdings sind die Unterschiede zwischen den Branchen erheblich“, sagte Ifo-Expertin Karen Pittel. 14,1% der Firmen mussten ihre Produktion senken, 7,4% haben bisher keine Maßnahmen zum Gassparen ergriffen. Für die kommenden sechs Monate geben nur noch 38,8% der Firmen an, ihren Gasverbrauch beim gleichem Fertigungsniveau weiter senken zu können.

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