Der Johnson-Klan bewegt sich im britischen Leben irgendwo zwischen den Kennedys und den Kardashians. So erklärte die “New York Times” einmal das rege Interesse an der Familie von Premierminister Boris Johnson. Das erklärt auch, warum der Rücktritt seines Bruders Jo von einem nachrangigen Regierungsamt auf die Titelseiten wandert. Dabei ist Jo für schnelle Richtungswechsel bekannt. Vor dem EU-Referendum setzte er sich für den Verbleib in der Staatengemeinschaft ein. Aus Theresa Mays Regierung verabschiedete er sich danach mit der Feststellung, es sei ein Versagen der britischen Staatskunst, wie man es seit der Suez-Krise nicht beobachtet habe, wenn sie das Parlament vor die Wahl zwischen Vasallentum und Chaos stelle. Boris verschaffte ihm ein neues Amt, das er nun mit der Begründung niederlegte, seine Loyalität zur Familie und das nationale Interesse nicht mehr miteinander in Übereinstimmung bringen zu können. Aber keine Sorge: Wenn es ernst wird, sind die Johnsons wieder ein Herz und eine Seele. Denn sie verfügen über etwas, was vielen ihrer Gegner fehlt: Klassenbewusstsein. hip