Falls es noch eines Beweises bedurfte, dass die Zukunft des Einzelhandels in der Bestellung per Mausklick liegt: Die Pandemie hat ihn geliefert. Die Umsätze des gesamten Einzelhandels sind 2020 nicht, wie angesichts des wiederholt erzwungenen Stillstands der Innenstädte und rekordhoher Sparraten anzunehmen wäre, gefallen, sondern gestiegen – in Rekordtempo. Viele Verbraucher haben ihre Scheu vor Online-Shoppingtouren abgelegt, was für Einzelhändler in Innenstädten keine gute Nachricht ist. Andererseits haben viele von ihnen gezeigt, dass sie sich der neuen Realität stellen können und wollen, und haben ihre Umsätze im Versandgeschäft gesteigert. Umso verärgerter reagierte die Branche auf eine Idee, die in der Weihnachtszeit aus der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag lanciert wurde: Unionspolitiker fordern in einem “Pakt für lebendige Innenstädte” von Online-Händlern eine Zusatzabgabe für Pakete an ihre Kunden. Das aber schröpft nicht nur den Versandkönig Amazon, sondern auch lokale Händler, die umdenken. Offenbar macht nicht nur Not erfinderisch, sondern auch Erfolg. rec