Außenhandel

Erneut mehr Exporte in Drittstaaten

Die Exporte deutscher Waren haben im Juni erneut zugelegt. Allerdings schwächelte das Geschäft mit den USA und China.

Erneut mehr Exporte in Drittstaaten

Erneut mehr Exporte
in Drittstaaten

Weniger Geschäft mit den USA und China

ba Frankfurt

Die deutschen Exporteure haben ihre Geschäfte mit den sogenannten Drittstatten, also Ländern außerhalb der Europäischen Union, im Juni erneut ausgeweitet. Vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamts (Destatis) zufolge wurden kalender- und saisonbereinigt Waren „Made in Germany“ im Wert von 60,1 Mrd. Euro ausgeführt, 0,5% mehr als im Vormonat. Im Mai hatte es nach zwei schwachen Monaten zuvor ein Plus von 1,9% gegeben. Im Jahresvergleich sind die Exporte allerdings wertmäßig um 2,0% auf 62,7 Mrd. Euro gestiegen, während mengenmäßig 11,3% weniger Waren in Drittstaaten geliefert wurden. Derzeit bremsen nicht nur die hohen Zinsen die Exportgeschäfte, sondern auch die schwächelnde Weltkonjunktur.

Wichtigster Handelspartner blieben die USA: Dorthin wurden mit einem Volumen von 13,8 Mrd. Euro 3,9% weniger geliefert als im Vorjahr. Die 8,8 Mrd. Euro Warenwert, die nach China gingen, entsprechen einem Rückgang um 3,6%. Die Exporte in das Vereinigte Königreich legten binnen Jahresfrist um 10,7% auf 6,7 Mrd. Euro zu. Nach Russland gingen auch wegen der anhaltenden Sanktionen infolge des Ukraine-Kriegs nur mehr Waren für 0,7 Mrd. Euro.

Der Rückgang von 38,3% führt dazu, dass Russland einen Platz weiter in der Liste der wichtigsten Bestimmungsländer für deutsche Exporte außerhalb der EU abrutscht und nun auf Rang 17 liegt. Im Februar 2022, dem Monat vor dem Angriff auf die Ukraine, hatte Russland noch Rang 5 belegt.

Die kräftigsten Zuwächse im Jahresvergleich verzeichnete Destatis im Handel mit Kanada (20,8%), Mexiko (19,5%) und der Türkei (18,7%). In die zehn wichtigsten Bestimmungsländer gehen rund 75% der deutschen Drittstaaten-Exporte. Da der Handel mit Drittstaaten für knapp die Hälfte aller deutschen Exporte steht, gibt dieser Frühindikator einen ersten Fingerzeig auf die Entwicklung des deutschen Außenhandels. Der Handel mit den Drittstaaten und der EU verläuft allerdings nicht immer parallel, daher ist auf dieser Basis noch keine Prognose für die Gesamtergebnisse möglich, betonen die Statistiker. Die Daten für Juni sollen am 3. August veröffentlicht werden.

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