Inflation

Erzeugerpreise steigen weiter mit Rekordtempo

Um 37,2% sind die Produzentenpreise im April gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. So stark wie noch nie seit Euro-Einführung. Der Inflationsdruck steigt also weiter an und wird später in den Konsumentenpreisen weitergegeben.

Erzeugerpreise steigen weiter mit Rekordtempo

In der Eurozone geht der starke Preisauftrieb weiter. Im April hat sich der Höhenflug der Erzeugerpreise abermals mit Rekordtempo fortgesetzt. Die Preise, die Hersteller für ihre Waren erhalten, stiegen zum Vorjahresmonat um 37,2%, wie das Statistikamt Eurostat am Donnerstag in Luxemburg mitteilte. Das ist die höchste Rate seit der Einführung des Euro. Analysten hatten allerdings im Schnitt mit einem noch etwas stärkeren Anstieg gerechnet. Bereits in den Monaten zuvor waren die Produzentenpreise jeweils mit Rekordtempo gestiegen. Im Monatsvergleich legten die Erzeugerpreise im April um 1,2% zu.

Energiepreise fast verdoppelt

Besonders stark verteuerte sich einmal mehr Energie, die mit rund 99% fast doppelt so viel kostete als ein Jahr zuvor. Die Preise für Vorleistungsgüter stiegen im April mit 25,1% ebenfalls deutlich. Bei letzteren zeigen sich die Folgen der harten Maßnahmen Chinas im Kampf gegen die Corona-Pandemie, die viele Lieferkettenprobleme im internationalen Warenhandel nach sich ziehen.

Die Erzeugerpreise zeigen den Preisdruck auf Herstellerebene, indem sie die Verkaufspreise der Produzenten erfassen. Die Entwicklung schlägt in der Regel teilweise und mit Verzögerung auf die Verbraucherpreise durch, an denen die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik ausrichtet.

Zuletzt hat sich auch die Inflation in der Eurozone immer weiter verstärkt. Im Mai lagen die Lebenshaltungskosten in der Eurozone 8,1% höher als vor einem Jahr. Das ist der höchste Anstieg seit Bestehen des Währungsraums. Mittlerweile wird vor dem Hintergrund der starken Teuerung fest mit einer Zinserhöhung der EZB im Juli gerechnet.