ba Frankfurt – Wenn über den Ausblick für die wirtschaftliche Entwicklung diskutiert wird, drängen derzeit häufig die Sorgen wegen der Beeinträchtigungen durch die Corona-Pandemie alles andere in den Hintergrund. Dabei gibt es durchaus Gründe für vorsichtige Zuversicht beim wirtschaftlichen Blick nach vorne. So lautete ein Fazit des ersten Digitaldialogs des Bankenverbands Hessen, der den Titel “Zwischen Lockdown und Impfstoff – wie geht’s weiter mit der Wirtschaft?” hatte.Bettina Orlopp, Verbandsvorsitzende und Vorstandsmitglied der Commerzbank, erinnerte daran, dass der Brexit vor der Tür steht. Aus Sicht des Finanzplatzes Frankfurt bedeute dies, dass mehr Talente in die Stadt kämen und sich mehr Banken hier ansiedelten. Aber auch beim Thema Nachhaltigkeit könnten die Banken eine Vorreiterrolle einnehmen – wenn das gelänge, sei dies ein echter Standortvorteil, “und den sollten wir nutzen”. Mehr Fintechs in Frankfurt wären ein weiterer Wunsch – die Digitalisierung sei ja eines der Themen, die durch die Coronakrise an Fahrt aufgenommen hätten. Wichtig ist Orlopp auch, dass die Beziehungen zwischen Banken und Unternehmen gestärkt werden – es habe sich gezeigt, dass dies “essenziell bei der Krisenbewältigung ist”. Unterstützt wurde sie hier von Fresenius-Vorstandschef Stephan Sturm. Auch er plädiert dafür, alles in einen größeren Zusammenhang zu stellen, um die Balance zu wahren. Die Hoffnung, die derzeit in einen Impfstoff gesteckt wird, hält er für übertrieben. Entscheidender sei, die Lehren aus der ersten Coronawelle und den Erfahrungen der anderen Länder zu ziehen. Der Politik stellte er ein gutes Zeugnis für die Hilfsmaßnahmen aus, ebenso wie Orlopp.Der hessische Finanzminister Michael Boddenberg ist hier auch durchaus gewillt, noch nachzulegen. Gemeinsam mit Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir arbeite er an einem speziellen Hilfsfonds für Firmen, die derzeit durch die Raster der Programme fielen.