WERTBERICHTIGT

Es herrscht weiter dicke Luft

Börsen-Zeitung, 24.6.2016 Die globalen Treibhausgasemissionen sind laut der Internationalen Energieagentur 2015 kaum über das Vorjahresniveau gestiegen, obwohl die Weltwirtschaft um 3,1 % gewachsen ist. Minimal rückläufige Werte der größten...

Es herrscht weiter dicke Luft

Die globalen Treibhausgasemissionen sind laut der Internationalen Energieagentur 2015 kaum über das Vorjahresniveau gestiegen, obwohl die Weltwirtschaft um 3,1 % gewachsen ist. Minimal rückläufige Werte der größten Treibhausgassünder USA und China sind der Grund. Das ist erfreulich, signalisiert aber keine Trendwende. Indien, derzeit die Wachstumshoffnung unter den Schwellenländern, dürfte im Schadstoffausstoß weiter kräftig aufholen. In Europa wird gleichzeitig darüber gestritten, durch welche Veränderungen das Emissionshandelssystem Anreize für Investitionen in treibhausgasarme Technologien setzen kann. Ohne Abstimmung zwischen Energie- und Klimapolitik geht das nicht. Auch in der vierten Handelsphase nach 2020 dürfte ein Zertifikate-Überangebot bestehen – und der CO2-Preis tief bleiben. Frankreich will nun einen Mindestpreis einführen. Warum nicht gleich eine Steuer? Das Klimaabkommen von Paris hat im Emissionshandel bisher wenig bewegt. Es herrscht weiter dicke Luft, politisch, und, wie die Messwerte zeigen, mancherorts auch tatsächlich. dm