fed – Diese Personalie ging zügig über die Bühne: Vor nicht einmal vier Wochen hatte die EU-Wertpapieraufsichtsbehörde, die European Securities and Markets Authority (ESMA), Klaus Löber für den Vorsitz des Aufsichtsausschusses für zentrale Gegenparteien (Central Counter Parties, CCP) vorgeschlagen. Gestern gab die in Paris residierende Behörde bekannt, dass Löber mittlerweile zum Chef des CCP-Aufsichtsgremiums “formell ernannt” worden ist.Der Ernennung vorausgegangen war eine Anhörung von Löber sowie von zwei unabhängigen Mitgliedern des Ausschusses, nämlich Nicoletta Giusto und Froukelien Wendt, vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des EU-Parlaments. Auch die beiden anderen Kandidaten für das Aufsichtsgremium über die Clearinghäuser haben nunmehr ihr Ernennungsverfahren erfolgreich abgeschlossen.Der Aufsichtsausschuss könnte – nicht zuletzt im Zuge des Brexit – erhebliche politische Bedeutung erlangen. Denn durch die Reform der EU-Derivateverordnung, bekannt unter ihrem Akronym Emir 2.2, hat die EU das Gremium installiert, um zentrale Gegenparteien aus Drittstaaten direkt zu überwachen. Da ein Großteil der Verrechnung Euro-denominierter Derivate auf der Insel stattfindet, zeichnen sich hier aufsichtliche Kontroversen ab.Für Löber, dessen Ernennung ESMA-Chairman Steven Maijoor gestern würdigte, ist die Aufsicht über Clearinghäuser alles andere als neu. Er hat schon in seiner bisherigen Tätigkeit für die EZB-Bankenaufsicht ein Auge auf die Finanzmarktinfrastruktur, also auf Zahlungssysteme, Zentralverwahrer und Clearinghäuser. Neben der Bundesbank war Löber zuvor auch für die Treuhand tätig.