Eurolands Industrie legt Verschnaufpause ein

Einkaufsmanagerindex sinkt im Juli um 0,8 Punkte

Eurolands Industrie legt Verschnaufpause ein

ks Frankfurt – Die Industrie in der Eurozone hat am Beginn des laufenden Quartals geringfügig weniger Schwung verloren als zunächst gedacht. Der endgültige Einkaufsmanagerindex (PMI) gab im Juli gegenüber dem Vormonat um saisonbereinigt 0,8 auf 52,0 Punkte nach, wie Markit mitteilte. Das Forschungsunternehmen hatte in einer ersten Auswertung seiner monatlichen Umfrage unter rund 3 000 Industrieunternehmen des Euroraums noch einen Rückgang um 0,9 Punkte ermittelt.Trotz der Verlangsamung, deren Hauptgrund der geringe Zuwachs im Neugeschäft war, bleibt die Industrie Eurolands nach Einschätzung von Markit-Chefökonom Chris Williamson “auf moderatem Wachstumskurs”. Die aktuelle Umfrage deutet Williamson zufolge auf eine Produktionssteigerungsrate von “annähernd 2 % auf Jahresbasis”, was die Unternehmen in den vergangenen Monaten zum stärksten Beschäftigungsaufbau seit fünf Jahren ermutigt habe. Dank des ersten Anstiegs der Einkaufspreise seit einem Jahr sorge der nachlassende Deflationsdruck dafür, dass sich die Verkaufspreise wieder stabilisiert hätten.Dennoch sieht Williamson bei genauerer Betrachtung der jüngsten Zahlen Anlass zur Besorgnis. So seien die Zunahmen bei Produktion und Beschäftigung “einzig und allein auf die boomende deutsche Industrie zurückzuführen, während Italien und Spanien weitgehend auf der Stelle treten und es in Frankreich und Griechenland sogar abwärts geht”.Insgesamt legte aber auch die deutsche Industrie eine Verschnaufpause ein. Hierzulande gab der PMI um 0,7 (vorläufig geschätzt: 0,8) auf 53,8 Punkte nach. Doch liegt dieser Wert noch immer weit im expansiven Territorium von mehr als 50 Zählern. Die Produktion wurde laut Markit trotz des leicht verringerten Auftragszuwachses so stark ausgeweitet wie zuletzt im April 2014. Die Exportorders legten im Juli “zum wiederholten Mal kräftig zu”. Auch Italien und Spanien mussten mit etwas geringerem Wachstum ihrer Industriesektoren zurechtkommen. Frankreich hingegen war trotz einer mäßigen Besserung beim PMI erneut mit einer Verringerung der Industrieaktivität konfrontiert.