Europäischer Arbeitsmarkt mit negativem Trend

Zweite Coronawelle dämpft Aussichten

Europäischer Arbeitsmarkt mit negativem Trend

ast Frankfurt – Die Aussichten am europäischen Arbeitsmarkt werden durch die zweite Welle der Corona-Pandemie leicht gedämpft. Das European Labour Market Barometer, ein Frühindikator, das von einem Netzwerk europäischer Arbeitsverwaltungen in 14 Ländern erstellt wird, deutet demnach auf einen leicht negativen Trend in den kommenden Monaten hin. Es liegt im November bei 99,1 Punkten und damit knapp unter der neutralen Schwelle von 100 Punkten. Die saisonbereinigte Arbeitslosigkeit könnte sich damit leicht erholen.”Der Arbeitsmarkt in Europa war während des Frühjahrslockdowns im Schockzustand. Die zweite Coronawelle beeinträchtigt die Erholung, ein erneuter europaweiter Einbruch ist aber nicht zu erwarten”, erklärte Enzo Weber, Bereichsleiter am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg, das das europäische Barometer initiiert hatte. In Deutschland zeigte sich der Arbeitsmarkt dank erheblicher Ausgaben für Kurzarbeit ohnehin robust.”Am Horizont gibt es Hoffnung auf einen Impfstoff, aber dem stehen kurzfristig die Wirkungen der Lockdowns in europäischen Ländern gegenüber”, betonte Weber. Es habe sich auch gezeigt, dass die Auswirkungen der zweiten Welle – abhängig vom jeweiligen Maßnahmenpaket – in den einzelnen Ländern zu stärkeren Unterschieden führten als bei der ersten Welle im Frühjahr.So waren in Frankreich, Italien und Spanien auch viele Einzelhändler von Schließungen betroffen, während der aktuelle Lockdown in Deutschland etwa insbesondere die Gastronomie- und Hotelbranche trifft.