ks Frankfurt – Die Konjunktur in der Eurozone erweist sich als überraschend robust. Sie hat einen unerwartet guten Start in das Schlussquartal 2015 erwischt. Der Sentimentindex für die gesamte Volkswirtschaft der Währungsunion stieg im Oktober gegenüber September saisonbereinigt um 0,3 auf 105,9 Punkte, wie die EU-Kommission mitteilte. Volkswirte hatten dagegen im Schnitt der Prognosen nach den Anstiegen des Frühbarometers in den drei Vormonaten nunmehr mit einem Minus von 0,6 Zählern gerechnet.Geprägt war die Aufhellung des Konjunkturklimas neben der Stimmungsverbesserung in der Industrie vor allem durch ein deutlich positiveres Bild im Bausektor und im Einzelhandel. Die Zufriedenheit im Dienstleistungsbereich und unter den Verbrauchern ließ dagegen etwas nach.Das Industrievertrauen legte um 0,3 Indexpunkte auf minus 2,0 zu und stieg damit weiter über sein langfristiges Mittel von minus 6,7 Punkten hinaus. Dabei stand seitens der Firmen eine günstigere Einschätzung der Orderbücher, auch beim Export, etwas zurückhaltenderen Produktionserwartungen gegenüber. Allerdings lag die Kapazitätsauslastung in der Industrie zu Beginn des vierten Quartals mit 81,5 % um 0,4 Prozentpunkte höher als im Vorquartal. Sie überragt nun auch die Normalauslastung leicht um 0,3 Prozentpunkte.Erheblich gebessert hat sich die Entwicklung im Bausektor, dessen Vertrauensindex sich – vor dem Hintergrund sich füllender Auftragsbücher und erstmals seit mehr als sieben Jahren wieder expansiver werdender Beschäftigungspläne – um 2,5 auf minus 20,7 Punkte näher an das Langfristmittel von minus 18,5 Zählern heranschob. Im Einzelhandel nahm der Optimismus noch weiter zu. Der Indikator für die Branche stieg um 2,3 auf 6,5 Zähler. Der historische Mittelwert liegt bei minus 8,6 Punkten. Das schon in den zurückliegenden Monaten besser gelaufene Geschäft soll sich laut den Erwartungen der Einzelhändler in den kommenden Monaten noch spürbar beleben.