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EZB-Abteilungsleiter wird DIW-Präsident

bal - Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin hat vermutlich schon bald einen neuen Chef. Die Findungskommission des Instituts unter Leitung des Vorsitzenden des Kuratoriums, Bert Rürup, hat diese Woche einstimmig beschlossen,...

EZB-Abteilungsleiter wird DIW-Präsident

bal – Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin hat vermutlich schon bald einen neuen Chef. Die Findungskommission des Instituts unter Leitung des Vorsitzenden des Kuratoriums, Bert Rürup, hat diese Woche einstimmig beschlossen, Marcel Fratzscher dem Kuratorium des DIW vorzuschlagen. “Marcel Fratzscher ist ein hervorragend ausgewiesener Wirtschaftswissenschaftler, von dem neue Impulse für einen Ausbau der makroökonomischen Kompetenz des Instituts wie für die theoriegeleitete und empirisch fundierte Politikberatung zu erwarten sind”, begründet Rürup die Empfehlung der Kommission.Das Kuratorium werde zeitnah entscheiden, hieß es. Gert G. Wagner wird das Institut weiterhin als Vorsitzender des Vorstandes leiten, bis Fratzscher seine Arbeit aufnimmt. Fratzscher leitet derzeit die Abteilung für internationale politische Analysen bei der Europäischen Zentralbank (EZB). Damit verantwortet er laut seiner privaten Internetseite drei Bereiche: Globale Fragen der Wirtschafts- und Finanzstabilität, Schwellenländer in Asien und Lateinamerika sowie eine Reihe von Themen in Bezug auf das internationale Währungssystem und seine Institutionen.Fratzscher hat nach eigenen Angaben zahlreiche wissenschaftliche Aufsätze in renommierten Zeitschriften veröffentlicht, darunter “Journal of International Economics”, “Journal of Financial Economics”, “The Economic Journal”, “Journal of Money, Credit and Banking”, “International Journal of Central Banking”, “Journal of Economic Literature and Economic Policy”.Fratzscher wurde 2007 mit dem Kiel Institute Excellence Award in Global Economic Affairs ausgezeichnet. In den Jahren 2000 bis 2001 hatte er einen Forschungsaufenthalt an einer bedeutenden Denkfabrik in Washington D.C., dem Peterson Institute for International Economics. Von 1996 bis 1998 war er für das Harvard Institute of International Development in Jakarta, Indonesien, wo er laut seinem Lebenslauf unter anderem für das Finanzministerium der Republik Indonesien arbeitete. An der Goethe Universität Frankfurt lehrt er im Rahmen des PhD-Programms “International Finance”.Fratzscher wurde in Florenz im Fach Volkswirtschaftslehre promoviert. Er hält einen Master of Public Policy der Harvard University und einen Bachelor in Philosophy, Politics and Economics (PPE) der University of Oxford.