EZB will digitalen Euro 2029 einführen
EZB will digitalen Euro 2029 einführen
EZB will digitalen Euro 
2029 einführen
Voraussetzung ist EU-Rechtsrahmen im kommenden Jahr
mpi Frankfurt
Die EZB beendet ihre zweijährige Vorbereitungsphase für den digitalen Euro und will nun die technischen Voraussetzungen schaffen, dass ein Pilotprojekt für das digitale Zentralbankgeld 2027 starten kann. Für das Jahr 2029 peilt die Zentralbank die Einführung des Zahlungsmittels an. Dies teilte die EZB am Donnerstag in Florenz mit, wo sich der EZB-Rat für eine auswärtige Sitzung versammelt hat, bei der die italienische Notenbank Gastgeber ist. Voraussetzung für den angestrebten Zeitplan ist jedoch, dass die EU bis Ende 2026 einen entsprechenden Gesetzesrahmen für den digitalen Euro beschließt.
„Das ist nicht nur ein technisches Projekt, sondern eine gemeinsame Bemühung, um das europäische Währungssystem zukunftsfest zu machen“, sagt EZB-Direktoriumsmitglied Piero Cipollone. Unterstützung bekam die Notenbank jüngst von den Staats- und Regierungschefs der EU. Diese gaben am 23. Oktober auf einem EU-Gipfel eine Stellungnahme ab. „Wir begrüßen den jüngsten Fortschritt beim Projekt des digitalen Euro und betonten die Notwendigkeit eines schnellen Abschlusses des legislativen Verfahrens.“
Zweifel am digitalen Euro im EU-Parlament
Im EU-Parlament scheinen die Bedenken gegenüber dem digitalen Euro dagegen größer zu sein. So zieht etwa der für das Thema zuständige Berichterstatter im Parlament, Fernando Navarrete, in Zweifel, ob es den digitalen Euro wirklich braucht. Bereits sein Vorgänger im Amt, Stefan Berger, stand dem Projekt kritisch gegenüber.
Die EZB bezifferte am Donnerstag auch die Kosten, die bei einer Einführung des digitalen Euro auf das Eurosystem zukommen könnten. Bis zum für 2029 geplanten Launch dürften nach Schätzungen der Bank Kosten in Höhe von rund 1,3 Mrd. Euro entstehen. Die jährlichen Betriebskosten noch der Einführung könnten bei 320 Mill. Euro liegen. Beide Zahlen beziehen sich nur auf die Ausgaben für die EZB und die nationalen Notenbanken. Nach Einschätzung der EZB könnten die Kosten zur Implementierung für den Bankensektor im Euroraum bei 4 bis 5,8 Mrd. Euro liegen. Die Banken wiederum befürchten höhere Kosten.