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Farkas wird als Kandidat für Chefsessel der AFME gehandelt

fed - Die AFME - Association for Financial Markets in Europe - ist zwar nicht jedem ein Begriff, der sich in Deutschland professionell mit Geld und Kapital beschäftigt. Die Interessenvertretung, die sich als Anwalt und als Stimme eines integrierten...

Farkas wird als Kandidat für Chefsessel der AFME gehandelt

fed – Die AFME – Association for Financial Markets in Europe – ist zwar nicht jedem ein Begriff, der sich in Deutschland professionell mit Geld und Kapital beschäftigt. Die Interessenvertretung, die sich als Anwalt und als Stimme eines integrierten europäischen Kapitalmarktes versteht, hat aber durchaus erheblichen Einfluss auf Europas Finanzmarktregulierung und -politik. Denn die Experten der Lobby, die führende Banken und andere Marktteilnehmer vertritt, werden in den Hauptstädten gehört, ihre Studien werden gelesen und beachtet. Das gilt vor allem in Zusammenhang mit Fragen rund um den bevorstehenden Brexit und dessen Auswirkungen auf die Finanzmärkte. Die in London beheimatete Interessenvertretung, zu deren Mitgliedern die Deutsche Bank, ABN Amro und UBS ebenso zählen wie Fitch und Standard & Poor’s, sieht sich bei diesem und anderen Kapitalmarktthemen als Brücke zwischen Markt und Politik.Der langjährige Vorsitzende der Lobby, der 60 Jahre alte Brite Simon Lewis, wird seinen Posten in Kürze abgeben. Neun Jahre stand der frühere Vodafone-Lobbyist und Sprecher des britischen Premierministers Gordon Brown der AFME als Chief Executive vor. Jetzt befindet sich die Organisation nach eigenem Bekunden “in der allerletzten Runde” auf der Suche nach einem Nachfolger für Lewis. Als Top-Kandidat für diesen Posten wird mittlerweile der bisherige Exekutivdirektor der EU-Bankenaufsicht EBA gehandelt: Adam Farkas. Der 51 Jahre alte Ungar ist seit Gründung des Amtes im Jahr 2011 die Nummer 2 bei der EBA. Der telegene Aufseher ist nicht zuletzt durch seine häufigen Auftritte auf internationalen Konferenzen zu einem der bekanntesten Gesichter der europäischen Bankenaufsicht geworden. Jetzt, da die Behörde nach Paris umgezogen ist, wäre der Wechsel zur AFME eine Möglichkeit für Farkas, nach London zurückzukehren.Der promovierte Volkswirt arbeitete zunächst als Assistenzprofessor an der Universität Budapest, bevor er zur ungarischen Nationalbank wechselte. Geschäftspraktische Erfahrungen sammelte Farkas anschließend bei Tochtergesellschaften von Intesa Sanpaolo und der Allianz – und im Aufsichtsrat der Magyar Telekom.