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Fed-Zinsentscheid als Diebesgut

Die Direktive. Matthew Quirk. Blessing, München 2017. ISBN 978-3896674838, 432 Seiten, 14,99 Euro. Börsen-Zeitung, 24.2.2018 Zwei Brüder führen den größten Coup ihres Lebens durch – allerdings nicht ganz freiwillig. Vor allem Mike Ford, die...

Fed-Zinsentscheid als Diebesgut

Die Direktive. Matthew Quirk. Blessing, München 2017. ISBN 978-3896674838, 432 Seiten, 14,99 Euro. Zwei Brüder führen den größten Coup ihres Lebens durch – allerdings nicht ganz freiwillig. Vor allem Mike Ford, die sympathische Hauptperson des spannenden Wirtschaftsthrillers „Die Direktive“, würde sich lieber auf seine anstehende Hochzeit konzentrieren, als ein Fax der US-Notenbank mit den aktuellen geldpolitischen Entscheidungen zu stehlen, bevor dieses bei der entsprechenden Stelle der New Yorker Zentralbank eintrifft – denn wer diese Entscheidung vor allen anderen kennt, kann an der Börse viel verdienen. Will Mike das Leben seiner Verlobten aus gutem Hause retten, hat er keine andere Wahl.Mit Vergnügen folgt man den Irrungen und Wirrungen des ungleichen Brüderpaars während des Raubzuges: Mike, Jack und ihr Vater haben eine kriminelle Vergangenheit, die allerdings Mike, mittlerweile erfolgreicher und respektabler Anwalt, hinter sich gelassen hat. Jack gerät wegen seiner kriminellen Machenschaften in die Bredouille, denn einmal wollte er etwas richtig machen – und zieht prompt seinen Bruder in die Sache hinein, als dieser sich mit ihm aussöhnen will. Als hätte Mike nicht schon genug mit seinem künftigen Schwiegervater, einem Hedgefonds-Manager, zu kämpfen, sind bald auch noch FBI, Secret Service, Polizei und eine Security-Firma hinter den beiden her. Bei der Lektüre kann man sich die Story gut als Actionfilm vorstellen – was an der ein oder anderen Stelle besser wäre, denn manche Details aus dem Innenleben der Finanzwelt sind dann doch etwas zu detailliert geraten. Der Spannung schadet dies allerdings nicht. ba