Finanzbranche zeigt sich wenig begeistert vom digitalen Euro
Finanzbranche zeigt sich wenig begeistert vom digitalen Euro
CFS-Index
Finanzbranche wenig begeistert vom digitalen Euro
ba Frankfurt
Der digitale Euro steht vor der Tür, die deutsche Finanzbranche steht ihm aber skeptisch gegenüber. Laut einer Umfrage des Center for Financial Studies (CFS) halten ihn mehr als 60% der Fach- und Führungskräfte aus dem Finanzsektor angesichts der privatwirtschaftlichen Alternativen für nicht nötig. Und sogar 67% erwarten, dass die Akzeptanz der Privatkunden daher niedrig bzw. sehr niedrig sein wird. Das Thema Sicherheit bezeichnete CFS-Geschäftsführer Volker Brühl als ein besonders kritisches – hier müsse „die EZB bessere Antworten liefern als bislang“.
2026 dürfte das Jahr des Durchbruchs für den Markt für Digitale Assets werden. „Inwieweit der Digitale Euro dabei eine maßgebliche Rolle spielen wird, wird entscheidend durch die Frage beeinflusst werden, ob sich der Fokus der EZB von der Retail- auf die Wholesale-Nutzung verlagern wird“, erklärte Hubertus Väth, Geschäftsführer von Frankfurt Main Finance, der die CFS-Umfrage fördert. Zudem wäre wichtig, den ökonomischen Nutzen hinter den kalkulierten Kosten von 6 bis 18 Mrd. Euro in den Blickpunkt zu rücken.
Ende des Höhenfluges für die deutsche Finanzbranche
Der CFS-Index, der vierteljährlich die Verfassung der deutschen Finanzbranche abbildet, ist im dritten Quartal um 2,4 auf 108,4 Punkte gestiegen – ein Stand, „der seit 2022 immer wieder erreicht, jedoch selten überschritten wurde“, wie es beim CFS heißt. Vor allem die Finanzinstitute steigerten Umsatz und Ertrag. Eine Fortsetzung ihres derzeitigen Höhenfluges erwarten sie allerdings nicht. Beim Mitarbeiterwachstum und den Investitionen laufen die Entwicklungen auseinander: So bleibt der Personalbestand der Finanzinstitute stabil, die Dienstleister schaffen mehr neue Jobs. Und während die Finanzinstitute ihre Investitionen zurückschrauben, erhöhen die Dienstleister ihre.
Die zukünftige internationale Bedeutung des Finanzplatzes Deutschland wird von der Finanzbranche etwas besser eingeschätzt als zuletzt. Der Index notiert mit 100,7 Punkten leicht über der neutralen Marke von 100,0 Zählern. Zum Vergleich: Der Höchstwert von 138,7 Punkten stammt aus dem zweiten Quartal 2017. Seither ging es stetig bergab und der Indikator bewegt sich seit Mitte 2023 zwischen 90 und 100 Zählern.

