Frauen haben in Deutschland nicht die selben Aufstiegschancen wie Männer. Einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zufolge steigen sie seltener auf. Demnach entfielen 59% der formalen beruflichen Beförderungen im Jahr 2019 auf Männer – und nur 41% auf Frauen. 3,8% der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Männern gelang damit der Karrieresprung, bei den Frauen waren es mit 3,1% weit weniger. Mehr als die Hälfte der Aufstiege erfolgte aus Helfer- und Anlerntätigkeiten. In 13% der Fälle sind Männer aus Spezialisten- zu Expertentätigkeiten aufgestiegen. Bei Frauen traf dies nur auf 8% der Beförderungen zu. „Die geschlechtersegregierte Berufswahl spielt bei den Karrieremöglichkeiten eine wichtige Rolle, denn in frauendominierten Berufen gibt es weniger Stellen mit komplexeren Spezialisten- und Expertentätigkeiten“, erklärt IAB-Forscherin Basha Vicari. In Berufen mit einem hohen Männeranteil oder in gemischten Berufen, in denen zwischen 30 und 70% der Beschäftigten weiblich sind, ist ein Aufstieg in eine Expertentätigkeit in 13, bzw. 15% der Fall.

Auch bei den Patentanmeldungen gibt es in Deutschland ein Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern. 2022 kamen dem Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) zufolge nur 7,6% der Patentanmeldungen von Frauen. Immerhin ist im Zehnjahresvergleich durchaus ein Fortschritt erkennbar. 2013 waren Frauen nur in 6% der Patentanmeldungen genannt. “Der Trend geht in die richtige Richtung, aber wir kommen bei der Beteiligung von Frauen im Innovationsprozess zu langsam voran”, sagte DPMA-Präsidentin Eva Schewior. Der niedrige Frauenanteil bedeutet ihr zufolge aber nicht, dass Frauen weniger erfinderisch seien, sondern dass ihre technische Begabung in Deutschland nicht zur Entfaltung komme.