Freihandel in Gefahr
Es gab eine Zeit, da gab es kein Deuteln, dass die Senkung von Handelshindernissen zum Vorteil aller ist, weil dies die Wohlfahrt insgesamt erhöht über mehr Wettbewerb, niedrigere Preise und stärkerem Innovationsdruck. Export und Import sind eben kein Nullsummenspiel. Die G 20-Staaten, der IWF und die Industriestaaten sangen das Loblied auf den Freihandel. Schließlich wurden seit dem Abbau von Zoll- und Steuerschranken dadurch mehr Menschen der Armut entrissen, als es die Entwicklungshilfe jemals hätte schaffen können. Dass viele Verlierer dieses damit beschleunigten Strukturwandels allein gelassen worden sind, ist das Versäumnis der jeweiligen nationalen Politik – und nur dieser. Doch nun werden diese Menschen von US-Präsident Donald Trump und europäischen Nationalisten als Beleg für die Notwendigkeit eines Protektionismuskurses angeführt. Dass die Bundesbank und andere Finanzakteure die G 20 nun auffordern, in ihrer Abschlusserklärung explizit ein Bekenntnis gegen Protektionismus abzulegen, zeigt, dass es in der Handelspolitik Spitz auf Knopf steht. lz