Außenhandel

Freihandelsabkommen der EU mit Neuseeland soll ab 2024 gelten

Ab 2024 dürfte ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und Neuseeland gelten. Dabei hat die Vereinbarung nicht nur eine Zunahme der Handelsaktivitäten zum Ziel.

Freihandelsabkommen der EU mit Neuseeland soll ab 2024 gelten

Freihandelsabkommen der EU mit Neuseeland soll ab 2024 gelten

Ziel ist auch eine Förderung der Nachhaltigkeit

mpi Frankfurt

Die Ratifizierung des Freihandelsabkommens zwischen der Europäischen Union und Neuseeland ist einen Schritt weiter. Der EU-Ministerrat gab dem Abkommen am Dienstag grünes Licht. Nun können Neuseeland und die EU den Vertrag unterzeichnen. Stimmt anschließend noch das EU-Parlament dem Freihandelsabkommen zu, kann es in Kraft treten. Laut EU-Handelskommissar Valdis Dombrovskis dürfte dies 2024 der Fall sein. „Im aktuellen geopolitischen Kontext, nach Covid-19 und Russlands Aggression gegen die Ukraine, ist dieses neue Abkommen mit einem gleichgesinnten Partner wie Neuseeland von zentraler Bedeutung für die EU und die Indopazifik-Strategie der EU“, sagte Johan Forssell, Minister für internationale Entwicklungszusammenarbeit und Außenhandel in Schweden, nach der Entscheidung des EU-Ministerrates.

Die EU verspricht sich von dem Abkommen nicht nur eine Zunahme der Handelsaktivitäten, sondern auch einen Beitrag zum Klimaschutz. Das Freihandelsabkommen enthält laut Dombrovskis die „ehrgeizigsten Nachhaltigkeitsverpflichtungen“, die es jemals in einem Handelsabkommen gegeben habe. „Dies beweist, dass wir unser Versprechen, mehr Mehrwert aus unseren Handelsabkommen im Hinblick auf Nachhaltigkeit zu erzielen, bereits erfüllen.“ Teil des Abkommens sind unter anderem die Verpflichtung zur Wahrung des Pariser Klimaschutzübereinkommens sowie diverse Arbeitnehmerrechte, die durch Handelssanktionen als letztes Mittel durchsetzbar sind.

Die EU erwartet, dass der Handel mit Neuseeland durch das Abkommen um bis zu 30% zunimmt. Allein die Exporte der EU könnten demnach um bis zu 4,5 Mrd. Euro pro Jahr wachsen. Für Unternehmen sind laut EU bereits im ersten Jahr Zolleinsparungen in Höhe von rund 140 Mill. Euro möglich. Das Handelsvolumen zwischen beiden Seiten betrug 2022 fast 9,1 Mrd. Euro, wobei Deutschland der wichtigste Handelspartner Neuseelands innerhalb der EU ist. Deutschland exportiert vor allem Fahrzeuge, Maschinen und pharmazeutische Produkte nach Neuseeland und importiert in erster Linie landwirtschaftliche Erzeugnisse.

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