Konjunktur

Gemischte Vorzeichen für Euro-Produktion

Die Vorzeichen für die Industrieproduktion im Euroraum fallen für den Juli gemischt aus – und enttäuschen die Analysten. Die Lieferengpässe werden sich nach Ansicht vieler noch weit bis ins kommende Jahr ziehen.

Gemischte Vorzeichen für Euro-Produktion

ba Frankfurt

Die Vorzeichen für die Industrieproduktion im Euroraum fallen für den Juli gemischt aus: Während die Betriebe in Deutschland und Italien die Fertigung überraschend stark ausgeweitet haben, haben die Daten aus Frankreich und Spanien enttäuscht. Die anhaltenden Lieferengpässe bremsen die Industrie seit Monaten aus. Insbesondere die deutsche Automobilindustrie leidet unter dem Materialmangel – und eine rasche Besserung ist nicht in Sicht. Mittlerweile wird erwartet, dass sich die Engpässe bis weit in das kommende Jahr hinziehen. Am Mittwoch berichtet das Statistikamt Eurostat über die Zahlen für den gesamten Euroraum. Im Schnitt erwarten Ökonomen eine um 0,5% zum Vormonat ausgeweitete Fertigung. Im Juni war die Produktion noch um 0,3% gedrosselt worden.

Frankreichs Industrie hat die Gesamtproduktion im 0,3% ausgeweitet – Ökonomen hatten im Schnitt allerdings mit einem Plus von 0,4% gerechnet. Im Juni war die Fertigung um 0,6% ausgeweitet worden. Auf Jahressicht stieg der Ausstoß im Juli um 4,0%, wie das Statistikamt Insee am Freitag mitteilte. Auch die Zahlen der spanischen Industrie lagen unter den Markterwartungen. Laut Statistikamt Ine fiel die Gesamtproduktion um 1,1% zum Vormonat. Ökonomen hatten hingegen einen Zuwachs von 0,5% prognostiziert, nachdem die Herstellung bereits im Juni um 1,1% im Monatsvergleich zurückgegangen war.

Die Industrie in Italien hat im Juli im Monatsvergleich 0,8% mehr produziert. Hier wurden Ökonomen positiv überrascht, da sie im Mittel einen Rückgang um 0,1% erwartet hatten. Zudem revidierte das Statistikamt Istat die Produktionsausweitung vom Juni um 0,1 Prozentpunkte auf 1,1% nach oben. Der Anstieg um 7,0% im Jahresvergleich fiel ebenfalls stärker als erwartet aus.

Das verarbeitende Gewerbe in Deutschland hatte im Juli die Produktion erst zum zweiten Mal in diesem Jahr im Monatsvergleich ausgeweitet – laut Statistikamt Destatis waren es +1,0% nach einem Rückgang von revidiert 1,0 (zuvor: 1,3)% im Juni (vgl. BZ vom 7. September). Ökonomen waren mit der Prognose von plus 0,7% etwas zurückhal­tender.

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