Großbritannien hat gute Chancen, in der Coronakrise den größten wirtschaftlichen Schaden davonzutragen. Zumindest in dieser Hinsicht strebt das Land an die Weltspitze. Die Dienstleistungsbranche steuert den allergrößten Teil zum Bruttoinlandsprodukt bei und lebt vom sozialen Kontakt. Offene Volkswirtschaften wie die britische sind zudem anfälliger für globale Katastrophen. Im ersten Lockdown-Monat ist die britische Wirtschaft um mindestens ein Fünftel geschrumpft. Wie spätere Revisionen zeigen dürften, ist das eine optimistische Schätzung. Schlimmer ist jedoch, dass die Corona-Angstkampagne der Regierung die Bevölkerung so stark verunsichert hat, dass viele weder ihre Kinder zurück in die Schule schicken noch so schnell wieder ein Restaurant betreten wollen. Zudem treten die Defizite des öffentlichen Gesundheitswesens NHS immer deutlicher hervor. Es gibt immer noch kein System für die Verfolgung von Infektionsfällen – eine Grundvoraussetzung für ein Ende der Ausgangsbeschränkungen. Es wird Jahre dauern, bis sich das Land von dieser Krise erholt.hip