Großbritannien auf dem Weg zum Wiederaufschwung

Lockerung des Lockdowns lässt Laune steigen

Großbritannien auf dem Weg zum Wiederaufschwung

hip London – Die herannahende Lockerung des Lockdowns hat die Stimmung im britischen Dienstleistungsgewerbe steigen lassen. Der Markit/CIPS-Einkaufsmanagerindex für die im Vereinigten Königreich dominante Branche stieg im Juni von 29,0 Zählern auf 47,1 und arbeitete sich damit an die Schwelle von 50,0 heran, deren Überschreiten auf einen Aufschwung hindeuten würde. Eine Blitzumfrage (Flask-PMI) hatte zuvor einen Wert von 47,0 Zählern ergeben. Beim Finanzdatenanbieter IHS Markit wertete man das als Zeichen dafür, dass die schlimmste Phase des Abschwungs vorbei sei. “Ermutigenderweise berichtete einer von vier Dienstleistern von einer Ausweitung des Neugeschäfts im Juni, was in der Regel der aufgestauten Nachfrage und dem phasenweisen Neustart der britischen Wirtschaft zugeschrieben wurde”, sagte Tim Moore, der für die Umfrage zuständig ist. Der UK Composite Output Index stieg von 30,0 auf 47,7 Zähler.Ab heute dürfen Pubs, Restaurants, Hotels, Kinos, Museen und andere Einrichtungen in England wieder öffnen. Der bislang geforderte Sicherheitsabstand von zwei Metern wird halbiert, vorausgesetzt, dass andere Vorsichtsmaßnahmen zur Eindämmung des Virus getroffen werden. Zudem kündigte Verkehrsminister Grant Shapps an, dass die vor kurzem von Einreisenden verlangte Quarantäne, die vor allem in Touristik und Gastgewerbe einen Sturm der Entrüstung ausgelöst hatte, schon bald wieder gelockert wird. Besucher aus Ländern wie Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien werden sich ab dem 10. Juli nach ihrer Ankunft nicht mehr für 14 Tage selbst isolieren müssen. Die Fluggesellschaften British Airways, Easyjet und Ryanair zogen daraufhin ihre Klage gegen die Quarantäne zurück.Anneliese Dodds, die im Falle eines Labour-Wahlsiegs Rishi Sunak als Schatzkanzler ablösen würde, forderte unterdessen die Einführung einer Vermögensteuer für die reichsten Briten, um Maßnahmen zugunsten einer wirtschaftlichen Erholung zu finanzieren. Die Steuern auf niedrige und mittlere Einkommen will sie dagegen nicht erhöhen. Labour sei nicht für eine unbegrenzte Verlängerung der von der Regierung eingeführten Lohnsubventionierungsmaßnahmen. Stattdessen sollten bestimmte Branchen gezielt gefördert werden, forderte Dodds.