Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) erwägt die Einführung zusätzlicher Finanzierungsinstrumente, um die Versorgung der Industrie mit kritischen Rohstoffen zu verbessern. Für die Förderung von heimischen Rohstoffen gebe es in Deutschland bislang lediglich Bürgschaften, aber keine Eigenkapitalinstrumente, sagte Habeck nach Beratungen mit seinen französischen und italienischen Amtskollegen, Bruno Le Maire und Adolfo Urso, in Berlin. Zu überlegen sei, ob etwa die KfW sich direkt an entsprechenden Projekten beteiligen könnte. Nach den Worten von Habeck könnte hierfür ein Topf von bis zu 1 Mrd. Euro bereitgestellt werden. Eine Einigung hierüber innerhalb der Koalition gebe es aber noch nicht.

In Frankreich und Italien gibt es bereits entsprechende Förderungen. Die drei Minister kündigten an, bei der Rohstoffversorgung künftig enger zusammenzuarbeiten. Eine Arbeitsgruppe hierzu sei eingerichtet worden. Der Fokus werde auf der nachhaltigen Versorgung, der Weiterverarbeitung und dem Recycling liegen. Den Angaben zufolge geht es dabei vor allem um Lithium, Nickel, Seltene Erden, Gallium und Wolfram, also Rohstoffe, die etwa zur Produktion von Solarzellen und Windturbinen benötigt werden.

Nach den Worten von Habeck geht es insbesondere darum, die Wirtschaftssicherheit zu erhöhen, indem die Abhängigkeiten von China reduziert werden. Le Maire betonte, die Stärkung der europäischen Souveränität sei ein Kernanliegen. Dem Treffen der drei Wirtschaftsminister sollen weitere in Rom und Paris folgen, bei denen der Schwerpunkt auf der Digitalisierung sowie den grünen Technologien liegen wird.