Außenhandel

Handel mit Osteuropa klettert über Vorkrisen­niveau

Die deutschen Handelsbeziehungen nach Osteuropa sind im ersten Halbjahr über Vorkrisenniveau geklettert. Der Ostausschuss der Deutschen Wirtschaft ist aber besorgt über den Streit der EU mit Polen und Ungarn.

Handel mit Osteuropa klettert über Vorkrisen­niveau

sp Berlin

Die deutschen Handelsbeziehungen nach Osteuropa sind im ersten Halbjahr über das Niveau vor Ausbruch der Corona-Pandemie geklettert. „Osteuropa meldet sich als Wirtschaftspartner Deutschlands sehr eindrucksvoll zurück“, sagte der Vorsitzende des Ostausschusses der Deutschen Wirtschaft, Oliver Hermes, am Mittwoch in Berlin. Polen liegt bei den Einfuhren nach dem ersten Halbjahr bereits vor Frankreich und nur noch knapp hinter den USA und rangiert in der Liste der wichtigsten deutschen Handelspartner auf Platz 5. Insgesamt macht der Handel mit den 29 Staaten Mittel- und Osteuropas mittlerweile fast ein Fünftel des gesamten deutschen Außenhandels aus und übertrifft damit das Volumen der Handelsbeziehungen zu China und den USA zusammengenommen.

Das Handelsvolumen im Austausch mit Osteuropa legte im ersten Halbjahr um knapp ein Viertel auf 246 Mrd. Euro zu. Im Vergleich mit dem ersten Halbjahr 2019, als der Außenhandel noch nicht von der Coronakrise beeinträchtigt war, liegt das Volumen 6% höher.

In den Beziehungen zu Osteuropa ist aber längst nicht alles eitel Sonnenschein. Hermes zeigte sich besorgt über Meinungsverschiedenheiten der EU-Staaten mit Polen und Ungarn und appellierte an die Bundesregierung, auf eine Einigung zu dringen. Die nächste Regierung solle sich weiter für ein Gipfeltreffen der EU mit Russland einsetzen, sagte er.