Handelsstreit zwischen USA und China treibt Frachtraten in die Höhe
Handelsstreit zwischen USA und China treibt Frachtraten in die Höhe
Handelsstreit verteuert Frachtraten
Reuters Singapur
Die Frachtraten für Supertanker sind im Zuge des sich verschärfenden Handelsstreits zwischen den USA und China stark gestiegen. Auslöser sind gegenseitige drastische Erhöhungen von Hafengebühren sowie US-Sanktionen gegen ein wichtiges chinesisches Öl-Terminal. Die sogenannte Spot-Rate für einen Supertanker (VLCC) auf der wichtigen Route vom Nahen Osten nach China kletterte am Montag auf ein Zwei-Wochen-Hoch. Am Mittwoch lag sie nach Angaben von Schiffsmaklern zwar etwas niedriger, mit rund 6,2 Mill. Dollar pro Schiffsladung aber immer noch deutlich über dem Niveau von vor einer Woche.
Hintergrund des Anstiegs sind chinesische Vergeltungsmaßnahmen gegen höhere US-Hafengebühren für chinesische Schiffe. Die am Freitag angekündigten chinesischen Gebühren für Schiffe mit US-Bezug würden die Transportkosten Händlern zufolge um mehr als 7 Dollar pro Barrel (159 Liter) Rohöl erhöhen. Dies entspreche einer Gebühr von rund 15 Mill. Dollar pro Schiff. „Die Raten sind in der Tat gestiegen, da dies den Pool an verfügbaren Tankern verringert, die die Kriterien erfüllen, um die hohen Hafengebühren zu vermeiden“, sagte June Goh, Analystin bei Sparta Commodities. Eine gewisse Entlastung schaffe jedoch, dass die Regierung in Peking später in China gebaute Schiffe von den Abgaben ausnahm. Beide Gebühren traten am Dienstag in Kraft.
Zudem haben am Freitag verhängte US-Sanktionen gegen das Öl-Terminal Rizhao in der Provinz Shandong die Lage verschärft. Handelsfirmen leiten nun mehr Schiffe zum Hafen von Zhoushan um, was dort zu Engpässen führen könnte.