Außenhandel

Höhere Nachfrage nach deutschen Waren in Drittstaaten

Im April ist die Nachfrage nach deutschen Waren bei sämtlichen wichtigsten Handelspartnern außerhalb der EU kräftig gestiegen. Auch im Jahresvergleich ergibt sich ein deutliches Wachstum.

Höhere Nachfrage nach deutschen Waren in Drittstaaten

Mehr Exporte in Drittstaaten

ba Frankfurt

Die Nachfrage nach Waren „Made in Germany“ ist in den sogenannten Drittstaaten, also den Ländern außerhalb der EU, im April kräftig gestiegen. Frühindikatoren verheißen allerdings, dass die kommenden Monate schwierig werden.

Der Einkaufsmanagerindex (PMI) der Exportbedingungen zeigt einen lediglich verhalten positiven Aufwärtstrend, während die Ifo Exporterwartungen im April gesunken sind. „Der Exportwirtschaft fehlt im Moment der Schwung“, erklärte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe. Die vielen guten Wachstumsaussichten in der Weltwirtschaft würden sich noch nicht in zusätzlichen Aufträgen niederschlagen.

Plus von 3,7 Prozent

Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) legten die Ausfuhren im April kalender- und saisonbereinigt um 3,7% zum Vormonat auf 62,1 Mrd. Euro zu. Unbereinigt wurden Waren im Wert von 63,4 Mrd. Euro in Drittstaaten geliefert. Das sind 17,5% mehr als im Vorjahr.

Der Handel mit den Drittstaaten deckt knapp die Hälfte aller deutschen Exporte ab. Allerdings entwickelt er sich nicht immer parallel zu jenem mit den EU-Staaten, sodass daher keine Prognose für die Gesamtergebnisse des Außenhandels möglich ist, wie die Statistiker betonen. Destatis will am 7. Juni über die Entwicklung der Importe und Exporte im April berichten.

USA bleiben Nummer Eins

Die USA waren erneut wichtigster Handelspartner für die deutschen Exporteure und nach dem Exportminus im März notierten die Statistiker im April ein Wachstum von 22,3% zum Vorjahr sowie einen Warenwert der Ausfuhren von 14,6 Mrd. Euro. Nach China wurden Waren im Wert von 8,8 Mrd. Euro exportiert, ein Zuwachs von 13,2%. Richtung Großbritannien gingen Waren im Wert von 7,3 Mrd. Euro. Das entspricht einem Plus von 31,3%. Im April gingen die deutschen Exporte nach Russland sanktionsbedingt abermals zurück, und zwar um 2,3% auf 0,7 Mrd. Euro.

Wegen der westlichen Sanktionen gegen Russland infolge des Angriffskriegs auf die Ukraine belegt die Russische Föderation weiterhin Rang 18 der wichtigsten Bestimmungsländer für deutsche Exporte außerhalb der EU − vor Kriegsbeginn war es Platz 5.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.