Mehr als zwei Monate nach den Wahlen sieht es nun endlich danach aus, dass Italien eine neue Regierung bekommt. Die populistische Cinque-Stelle-Bewegung und die weit rechts stehende Lega stehen offenbar kurz vor einer Einigung. Auf den ersten Blick ist das eine gute Nachricht. Die Hängepartie ist zu Ende, die Neuwahl vorerst vom Tisch. Doch das ist vermutlich das einzig Gute. Zwar gibt es noch keine Ergebnisse der Verhandlungen. Doch beim Blick auf die Wahlprogramme der beiden wahrscheinlichen Koalitionspartner kommt einem das Grausen. Protektionismus, das Zurückdrehen der Rentenreform, ein bedingungsloses Grundeinkommen, Steuersenkungen und die Forderung nach einer Aufweichung des europäischen Stabilitätspakts. Würde nur ein Teil davon Wirklichkeit, wäre das angesichts der dramatischen Verschuldung des Landes eine Katastrophe. Brüssel und die Wirtschaftsvertreter Italiens sind in Alarmbereitschaft und fürchten zu Recht um die Zukunft des Landes. Vielleicht kommt es nicht so schlimm, wie es aussieht. Aber das, was kommen wird, ist weder für Italien noch für Europa gut. bl