Ifo-Institut wirbt für Freihandelszone EU-Japan

Gespräche laufen - Hohe Wohlfahrtsgewinne

Ifo-Institut wirbt für Freihandelszone EU-Japan

lz Frankfurt – Ein mögliches Freihandelsabkommen zwischen der EU und Japan würde nach einer Studie des Münchner Ifo-Instituts beiden Seiten deutliche Wohlfahrtsgewinne bringen und die Exporte in die Höhe treiben, auf dem Arbeitsmarkt aber wären die Effekte eher gering. Nach Angaben von Ifo-Außenhandelsexperte Erdal Yalcin würden die Exporte der EU bei einer umfassenden Liberalisierung um 4,17 % zulegen, die Japans gar um 10,78 %. In absoluten Zahlen bedeutet dies ein zusätzliches Exportvolumen für beide Regionen in Höhe von 75 Mrd. US-Dollar – deutlich mehr als bei einer reinen Zollsenkung, die lediglich zu einem Anstieg der EU-Exporte um 0,37 % und derjenigen Japans um 0,95 % führen würde.Seit März dieses Jahres befinden sich die beiden Wirtschaftsräume in Freihandelsgesprächen. Diese stünden völlig im Schatten der Diskussion über das Freihandelsabkommen zwischen den USA und der EU, beklagt Yalcin, obwohl die EU und Japan rund 45 % des weltweiten Bruttoinlandsprodukts erwirtschaften und an 25 % der globalen Handelsaktivitäten beteiligt seien. Beide Vertragspartner hätten zudem einen vergleichbaren Entwicklungsstand und seien über Investitionen und Handel eng miteinander verbunden. Ein Freihandelsabkommen umfasst neben einer Abschaffung von Zöllen vor allem auch eine Senkung von nichttarifären Handelshemmnissen.Im Hinblick auf die BIP-Entwicklung würde nach Ifo-Angaben eine Freihandelszone EU-Japan für die EU ein BIP-Plus von 0,21 % ergeben, für Japan eines um 0,86 %. Auf dem Arbeitsmarkt würden auf EU-Seite aber allenfalls 18 000 Jobs geschaffen und auf japanischer Seite sogar nur 10 000 Stellen.