WiPo-Studie

Immer mehr Investitionen ins Immaterielle

Die USA liegen bei den Investitionen in immaterielle Güter weltweit an der Spitze. Insgesamt wird immer mehr in Software, Forschung und Entwicklung investiert als in Maschinen oder Fabriken.

Immer mehr Investitionen ins Immaterielle

Investitionen ins Immaterielle steigen

dpa-afx Genf

In der Weltwirtschaft wachsen die Investitionen in Software, Forschung, Entwicklung und andere immaterielle Güter mittlerweile weit schneller als die Ausgaben für neue Fabriken oder Maschinen. Laut einer Analyse der Weltorganisation für geistiges Eigentum (Wipo) sind seit 2008 die Investitionen in die sogenannten immateriellen Güter in 27 Industriestaaten und großen Schwellenländern im jährlichen Schnitt mehr als dreieinhalbmal so schnell gestiegen wie traditionelle Investitionen in neue Produktionsanlagen, Maschinen, Gebäude und andere materielle Güter. Die Gesamtsumme der weltweiten immateriellen Investitionen im Jahr 2024 schätzt die UN-Organisation auf 7,6 Bill. Dollar.

USA weit voraus

Die Wipo wertete Daten aus den USA, Japan, Indien, Brasilien, Großbritannien, Deutschland sowie 21 weiteren EU-Staaten aus. Es fehlen allerdings Zahlen aus China – dem Land, das mit den USA und dem Westen um die technische Führung in der Informationstechnologie und quasi sämtlichen anderen Industriezweigen konkurriert. Die Daten zeigen, dass die USA klar vorne liegen: Von weltweit 7,6 Bill. Dollar immateriellen Investitionen entfielen laut Wipo 4,5 Bill. Dollar allein auf die USA.

Deutschland von Frankreich überholt

Mit geschätzten immateriellen Investitionen von 602 Mrd. Dollar belegte Deutschland im vergangenen Jahr laut Wipo den dritten Platz hinter den USA und Frankreich – 2023 war Deutschland noch Zweitplatzierter gewesen. Doch sind die Ausgaben deutscher Unternehmen für Forschung und Entwicklung laut Weltorganisation überdurchschnittlich hoch. Aus den Daten der Wipo lässt sich jedoch auch die schwierige Lage der deutschen Industrie ablesen: Die Bundesrepublik ist laut Wipo das einzige der 27 verglichenen Länder, in dem die traditionellen materiellen Investitionen in den vergangenen Jahren gesunken sind und nicht gestiegen. Die 1967 gegründete Weltorganisation für geistiges Eigentum ist eine Unterorganisation der Vereinten Nationen.