Inflation in Eurozone steigt auf höchsten Stand seit 2014

Teuerungsrate von 0,4 Prozent im September

Inflation in Eurozone steigt auf höchsten Stand seit 2014

dpa-afx Luxemburg – Die Inflation im Euroraum hat im September wie erwartet etwas zugelegt. Die Verbraucherpreise seien um 0,4 % zum entsprechenden Vorjahresmonat gestiegen, teilte die europäische Statistikbehörde Eurostat am Montag laut einer zweiten Erhebung mit. Das ist die höchste Rate seit Oktober 2014. Eine erste Schätzung wurde damit bestätigt. Im August hatte die Inflationsrate noch bei 0,2 % gelegen. Im Vergleich zum Vormonat legte das Preisniveau ebenfalls um 0,4 % zu. Dies war von Ökonomen erwartet worden.Grund für den etwas stärkeren Preisauftrieb ist die Entwicklung der Energiepreise. Diese sind im Jahresvergleich zwar immer noch rückläufig, allerdings nicht mehr so stark wie in den vergangenen Monaten. Im September lagen sie 3,0 % niedriger als im Vorjahresmonat, nach 5,6 % im August und 6,7 % im Juli. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Energiepreise im September um 1,0 %. Der grundlegende Preisdruck bleibt aber verhalten, wie die Kerninflation zeigt, die Energie und Lebensmittel außen vor lässt. Sie lag im September unverändert bei 0,8 %. Der Preisauftrieb bei Nahrungsmitteln schwächte sich ab. Industriegüter waren 0,3 % teurer als vor einem Jahr, Dienstleistungen verteuerten sich um 1,1 %.Am höchsten war die Inflationsrate in Belgien (1,8 %), Estland (1,7 %) und Österreich (1,1 Prozent). Die niedrigsten Werte erreichten die Slowakei (-0,5 %) und Zypern (-0,4 %). Zum Vergleich: In Deutschland lag die Inflationsrate bei 0,5 %. Alle Daten beruhen auf dem für europäische Zwecke erhobenen Verbraucherpreisindex HVPI.Die Inflationsrate bleibt trotz des Anstiegs deutlich unterhalb des Preisziels der Europäischen Zentralbank (EZB) von knapp 2 %. Die Notenbank versucht, mit einer sehr lockeren Geldpolitik die Inflationsrate in Richtung ihres Zielwertes zu treiben. An diesem Donnerstag wird die Zentralbank erneut über ihre Geldpolitik beraten. Fachleute erwarten entscheidende Beschlüsse erst in der Sitzung vom Dezember.