IfW-Studie

Innovationen bringen Jobs

Die Sorgen um massive Jobverluste wegen KI oder Automatisierung sind laut IfW unbegründet: Innovation steigere die Produktivität und erhöhe die Arbeitskräftenachfrage – und fördere so das Beschäftigungswachstum.

Innovationen bringen Jobs

IfW: Innovationen
bringen Jobs

ba Frankfurt

Innovationen sorgen laut einer Studie des Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) für deutlich mehr Beschäftigung. Eine Verdopplung der Patentaktivitäten führe im Durchschnitt zu einem Anstieg der Beschäftigung um 6%. Besonders ausgeprägt sei dieser Effekt in Regionen, die gut in globale Wissensnetzwerke eingebunden sind und aktiv am Forschungsaustausch teilnehmen. Die Forscher machen allerdings auch eine Einschränkung aus: „Wenn sich Innovation zu stark auf nur wenige technologische Bereiche konzentriert, verlangsamt sich das Beschäftigungswachstum.“

Ungleichheiten könnten zunhemen

Die Studie liefert einen Beitrag zu der Debatte, ob Innovationen wie Künstliche Intelligenz (KI) oder Automatisierung potenziell Jobs vernichten. Laut IfW steigern aber Innovationen die Produktivität der Unternehmen, kurbeln die Nachfrage nach Arbeitskräften an und fördern so letztlich das Beschäftigungswachstum. „Innovation schafft mehr und bessere Arbeitsplätze, als sie ersetzt“, sagt Farid Toubal, Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Universität Paris Dauphine und Mitautor der Studie „Knowledge, Jobs, and Unemployment in Regions“, in der 272 europäischen Regionen im Zeitraum von 2011 bis 2021 anhand umfassender Patentdaten untersucht wurden.

Besonders hohes Wachstum zeigten technologische Teilbereiche wie Nanotechnologie, Elektromaschinen, Oberflächentechnik und digitale Kommunikation. Die größten Zugewinne gab es im verarbeitenden Gewerbe sowie bei MINT-Fachkräften und hochqualifizierten Arbeitnehmern. Dies könne aber bestehende Ungleichheiten verschärfen. „Aus Sicht der europäischen Kohäsionspolitik ist es daher entscheidend, Innovation nicht nur zu fördern, sondern sie auch durch Bildungs- und Umverteilungsmaßnahmen gezielt zu flankieren“, rät Toubal.

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