Italien kämpft mit Schulden und Katastrophen

Regierung in Rom will EU mehr Flexibilität abringen

Italien kämpft mit Schulden und Katastrophen

dm/tkb Frankfurt/Mailand – Italien kämpft mit seiner hohen Schuldenlast – und nun kommen noch Auswirkungen von Elementarkatastrophen hinzu. Schätzungen zufolge soll sich der Sachschaden der jüngsten Naturkatastrophen, des Erdbebens und des Lawinenunglücks in Mittelitalien, auf rund 10 Mrd. Euro belaufen. Ins Knie gezwungen wurde nicht nur die Landwirtschaft, sondern auch der Tourismus. Aus Regierungskreisen verlautete, Rom fordere eine zusätzliche Flexibilität von rund 2 Mrd. Euro für den Haushalt 2017. Die Regierung muss bis Anfang Februar auf den blauen Brief aus der EU-Kommission antworten, um das Haushaltsdefizit 2017 von den veranschlagten 2,4 % auf 2,2 % zu drücken. Dies würde zusätzliche Sparmaßnahmen von 3,4 Mrd. Euro bedeuten.Laut der EU-Statistikbehörde Eurostat ging derweil die Schuldenquote – der Schuldenstand im Verhältnis zum Bruttoinlandprodukt (BIP) – in Italien im dritten Quartal 2016 im Jahresvergleich von 134,1 % leicht auf 132,7 % zurück. Laut EU-Stabilitätspakt sollte die Gesamtverschuldung 60 % nicht übersteigen.Im Jahresvergleich ist die Verschuldungsquote im Euroraum von 91,5 % auf 90,1 % gefallen. In absoluten Zahlen stieg der Schuldenstand aber leicht von 9,48 Bill. auf 9,61 Bill. Euro. Die höchsten Verschuldungsquoten meldeten Griechenland (176,9 %), Portugal (133,4 %) und Italien (132,7 %).Im dritten Quartal ist zudem das saisonbereinigte öffentliche Defizit im Euroraum gegenüber dem Vorquartal von 1,5 % auf 1,7 % gestiegen (i.V. 1,8 %).