Internationaler Währungsfonds

IWF für stärkere Kontrolle

Der Internationale Währungsfonds (IWF) fordert eine deutlich schärfere Regulierung für den Handel mit Kryptowährungen sowie eine stärkere internationale Zusammenarbeit.

IWF für stärkere Kontrolle

det Washington

Der Internationale Währungsfonds (IWF) fordert eine deutlich schärfere Regulierung für den Handel mit Kryptowährungen sowie eine stärkere internationale Zusammenarbeit. Wie der IWF in den analytischen Kapiteln seines Global Financial Stability Report (GFSR) schreibt, bergen die digitalen Vermögenswerte ansonsten erhebliche Gefahren für Verbraucher, insbesondere Einzelanleger. Auch eigne sich die Anonymität der Kryptos, um Geldwäsche und der Finanzierung terroristischer Aktivitäten Vorschub zu leisten. Zudem erschwere die Anonymität in den Ländern, in denen Kryptos zunehmend als Zahlungsmittel eingesetzt werden, den Notenbanken die Umsetzung ihrer Geldpolitik. Besonders wichtig sei striktere Regulierung in Schwellen- und Entwicklungsländern, die oft schwache Bankensysteme haben, heißt es beim IWF.

Weltweit habe sich das Volumen aller Krypto-Guthaben von Anfang 2020 bis September dieses Jahres auf über 2 Bill. Dollar verzehnfacht, berichtet der IWF. Seit deren Entstehung seien an Börsen weltweit über 16000 Tokens und Coins notiert gewesen, von denen heute noch etwa 9000 existieren. Um diese Vermögenswerte sei ein „Krypto-Ökosystem“ mit Börsen, Cyber-Wallets und Stablecoins entstanden, das sich weitgehend staatlicher Aufsicht entzieht. Eine besondere Herausforderung stellen demnach Stablecoins dar, bei denen versucht wird, den Wert an den Dollar zu koppeln. Gefährlich sei vor allem, dass die Handelsplätze für Kryptowährungen während Marktturbulenzen besonders anfällig sind für Cyberangriffe und andere Störungen.

Regulatorische Instanzen müssten laut IWF neue Entwicklungen in dem rasant wachsenden Markt ebenso wie die damit verbundenen Risiken frühzeitig erkennen, insbesondere in Bezug auf grenzübergreifende Transaktionen. Zudem sollten jene nationalen Standards, die sich bei Kryptowährungen derzeit vorwiegend auf die Verhinderung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung beziehen, ausgeweitet werden. In Zukunft könnten die Aufsichtsregeln für den Wertpapierhandel ebenso wie die Abläufe und Abwicklung von Zahlungen auch bei den digitalen Vermögenswerten zum Einsatz kommen.