550 Mrd. Dollar für die USA

Japan und USA einigen sich auf Projekte von Investitionsfonds

Als Gegenleistung für eine Einfuhrzollsenkung auf 15% soll Japan 550 Mrd. Dollar in den USA investieren. Nun veröffentlichten beide Länder eine Liste mit 21 möglichen Vorhaben.

Japan und USA einigen sich auf Projekte von Investitionsfonds

Japan und USA einigen sich auf Projekte von Investitionsfonds

Fokus liegt auf Atomreaktoren und Strominfrastruktur

mf Tokio

Anlässlich des Besuchs von Präsident Trump in Tokio haben die USA und Japan erstmals eine Liste von 21 Projekten vorgelegt, die über den von Japan zugesagten Investitionsfonds von 550 Mrd. Dollar laufen könnten. Der Schwerpunkt liegt auf dem Bau moderner Atommeiler und einer Modernisierung der Strominfrastruktur in den USA für die stromfressenden KI-Rechenzentren.

Erste Absichtserklärung

Zum Beispiel soll eine von Hitachi unterstützte Tochtergesellschaft von GE Bernova, das Energie-Spinoff von General Electric, kleine modulare Reaktoren für bis zu 100 Mrd. Dollar bauen. Hitachi will Ausrüstung und Technologie bereitstellen und in die Übertragung und Verteilung des Stroms investieren. Hitachi-CEO Tokunaga Toshiaki und US-Handelsminister Howard Lutnick unterzeichneten in Tokio eine entsprechende Absichtserklärung.

Mitsubishi Heavy Industries (MHI), Toshiba, IHI und andere Unternehmen erwägen, sich für bis zu 100 Mrd. Dollar am Bau eines Druckwasserreaktors und eines Mini-Atomreaktors von Westinghouse zu beteiligen. MHI sieht die Nuklearenergie als Wachstumsfeld und entwickelt selbst Mini-Reaktoren. Softbank Group will für bis zu 25 Mrd. Dollar Strominfrastruktur in den USA errichten und betreiben. Mitsubishi Electric könnte für bis zu 30 Mrd. Dollar Kraftwerkstechnik liefern und KI-Rechenzentren ausrüsten.

Parlament kann mitreden

Ein bilateraler Beratungsausschuss und ein US-Investitionsausschuss wählen die Projekte aus, das letzte Wort hat Trump. Die Japan Bank for International Cooperation (JBIC) und die Nippon Export and Investment Insurance sollen die Projekte über Darlehen, Kreditgarantien und direkte Beteiligungen finanzieren, vorausgesetzt, dass sie genug Rendite abwerfen. Japans Parlament muss den Haushalt der JBIC genehmigen. „Wir müssen gründlich prüfen, ob die Investitionspläne den nationalen Interessen Japans schaden“, warnte Ökonom Takahide Kiuchi vom Nomura-Forschungsinstitut.