Japans Geschäftsklima hellt sich merklich auf

Regierung setzt Förderung von Inlandsreisen aus

Japans Geschäftsklima hellt sich merklich auf

mf Tokio – Die Stimmung von Japans Managern hat sich innerhalb von knapp drei Monaten sichtbar aufgehellt. Wie aus der vierteljährlichen Tankan-Umfrage der Zentralbank unter 10 000 Unternehmen hervorgeht, stieg der Geschäftsklima-Index bei den großen Industrieunternehmen von minus 27 auf minus 10. Der Stimmungsindex für die großen Dienstleister verbesserte sich von minus 12 auf minus 5. Ein negativer Wert bedeutet, dass die Pessimisten in der Überzahl sind.Doch die Manager sind deutlich besser gelaunt als von der Mehrheit der Analysten erwartet, was auf einen anhaltenden Aufschwung hinweist. Die Bank of Japan berücksichtigt die Tankan-Daten maßgeblich in ihrer Geldpolitik.Inzwischen dürfte die Stimmung einen Dämpfer erlitten haben: Nach tagelangen Diskussionen setzte die Regierung am Montag die Subventionierung von Binnenreisen über die Neujahrsferien vorübergehend aus. Das im Juli begonnene Programm förderte den Tourismus mit bis zu 50 % der Übernachtungs- und Reisekosten, um Gaststätten und Hotels zu helfen. Premierminister Yoshihide Suga ignorierte lange die Kritik, dass diese Reisen das Coronavirus im Inland verbreiteten. Doch am Wochenende war die Zahl der täglichen Positivtests erstmals über 3 000 gestiegen, wodurch Suga infolge sinkender Umfragewerte unter Handlungsdruck geriet. Allerdings fällt Japans Pandemiebilanz mit offiziell 2 600 Toten im Vergleich zu westlichen Ländern weiterhin positiv aus.Die Großindustrie scheint bereits über die jüngste Pandemiephase hinauszublicken. Ihre Manager rechnen für Ende März mit einem weiter verbesserten Stimmungsindex von minus 8 und die großen Dienstleister mit einem Wert von minus 6. Zugleich ist die Bereitschaft der großen Firmen für Kapitalausgaben deutlich gestiegen. Sie wollen diesen Posten im laufenden Jahr nur noch um 1,2 % verringern, während sie vor einem Jahr noch eine Kürzung um 13,8 % planten.