Kampf um die Macht bei Labour beginnt

Emily Thornberry will Jeremy Corbyn beerben

Kampf um die Macht bei Labour beginnt

hip London – Bei der britischen Labour Party hat der Kampf um die Nachfolge von Parteichef Jeremy Corbyn begonnen. Emily Thornberry, die im Falle eines Wahlsieges Außenministerin geworden wäre, warf ihren Hut in den Ring. Sie habe Corbyn gewarnt, dem Wunsch von Premierminister Boris Johnson nach Neuwahlen nachzugeben. Das sei “ein Akt katastrophaler politischer Torheit” gewesen, schrieb sie in einem Gastbeitrag für den “Guardian”. Der nächste Parteichef müsse dazu in der Lage sein, die Fehler Johnsons für sich auszuschlachten. Die Partei solle sich nicht durch falsche interne Auseinandersetzungen ablenken lassen. Sie hoffe, unter den Kandidaten zu sein. Keir Starmer, der bei Labour bislang das Thema Brexit verwaltete, sagte der BBC, er denke ernsthaft darüber nach zu kandidieren. Yvette Cooper, die 2015 gegen Corbyn unterlag, sagte, sie werde über Weihnachten darüber nachdenken, ob sie erneut antrete. Auch Jess Phillips und Lisa Nandy gelten als mögliche Bewerberinnen. Die Parteiführung favorisiert offenbar Rebecca Long-Bailey.Anders als von Volkswirten erwartet, entwickelte sich die britische Teuerungsrate im November nicht weiter vom Inflationsziel der Bank of England weg. Wie das Statistikamt ONS mitteilte, stagnierte sie auf dem Vormonatsniveau bei 1,5 % und lag damit um 5 Zehntelpunkte unter dem Zielwert der Notenbank. Bankvolkswirte hatten im Schnitt 1 Zehntelpunkt weniger auf der Rechnung. Die Kernrate verharrte auf 1,7 %. Rückläufige Erzeugerpreise deuteten auf wenig Inflationsdruck von der Angebotsseite hin.S&P Global Ratings setzte ihren Ausblick auf die Entwicklung der Bonität Großbritanniens von “negativ” auf “stabil” herauf. “Aus unserer Sicht reduziert das stärkere Mandat der neugewählten Regierung für die nächste Phase der Brexit-Verhandlungen das Risiko eines disruptiven Ausscheidens ohne Übereinkunft”, heißt es in der Begründung der Kreditexperten. Sie gehen davon aus, dass das Vereinigte Königreich die EU um eine Verlängerung der Übergangsfrist nach dem Austritt bitten wird. Johnson will dies jedoch gesetzlich untersagen. Bei der Ratingagentur Fitch steht das Vereinigte Königreich zwar nicht mehr auf “Rating Watch Negative”, ist also nicht mehr unmittelbar von einer Herabstufung bedroht. Den negativen Ausblick behielt Fitch jedoch bei.