Kein Licht am Ende des Tunnels für Euro-Industrie

Einkaufsmanagerindex signalisiert Schrumpfung

Kein Licht am Ende des Tunnels für Euro-Industrie

arp Frankfurt – Einen Hauch besser als noch im Juli fiel der von IHS Markit erhobene Einkaufsmanagerindex (PMI) im August für die Eurozone aus. Dies ergab die am Montag veröffentlichte Überprüfung der ersten Schnellschätzung. An der grundsätzlichen Lage ändert sich aber nichts. Die Industrie in der Eurozone befindet sich auf Schrumpfkurs.Die Umfrage unter rund 3 000 Führungskräften ergibt für die Industrie einen Wert von 47,0 Punkten. Erst oberhalb von 50 Zählern deutet sich Wachstum an. Zudem schauen die Manager mit tiefen Sorgenfalten in die Zukunft. Der Ausblick auf die kommenden Monate fällt so schlecht aus wie seit November 2012 – inmitten der Euro-Krise – nicht mehr. Begleitet von anhaltendendem Produktions- und Auftragsrückgang ist es zum vierten Stellenabbau in Folge gekommen. Dabei meldeten im Berichtsmonat sowohl der Vorleistungs- als auch der Konsumgüterbereich herbe Geschäftseinbußen, lediglich der Konsumgüterbereich vermeldete solides Wachstum. “Die anhaltende Talfahrt der Industrie dürfte das Wirtschaftswachstum der Eurozone im dritten Quartal erheblich belasten”, so Chris Williamson, Chefökonom bei IHS Markit. Der derzeitige PMI-Wert entspreche einem Rückgang der Industrieproduktion von 1 %.Besonders schlecht bestellt ist es dabei um Deutschland. Die größte Volkswirtschaft in der Eurozone ist stark abhängig vom Export und daher wegen der Handelsstreitigkeiten und des drohenden Brexit heftig in den Abwärtsstrudel geraten. Gegenüber der Erstschätzung gab der Industrie-Einkaufsmanagerindex im August auch noch leicht auf 43,5 von 43,6 Punkten nach. “Da momentan noch kein Licht am Ende des Tunnels zu sehen ist, bauen mehr und mehr Industrieunternehmen Personal ab, was wiederum kein gutes Zeichen für die Binnenkonjunktur ist”, urteilt IHS-Markit-Ökonom Phil Smith.