Präsidentschaftswahlen

Macron rudert bei Renten zurück

Linke französische Wähler lehnen die Anhebung des Rentenalters ab. Deshalb signalisiert Amtsinhaber Macron vor der Stichwahl Gesprächsbereitschaft. 

Macron rudert bei Renten zurück

wü Paris

Vor der zweiten Runde der Präsidentschaftswahlen am 24. April signalisiert Amtsinhaber Emmanuel Macron Zugeständnisse hinsichtlich der von ihm geplanten Rentenreform. Es sei noch nicht alles festgezurrt, erklärte er während einer Wahlkampfveranstaltung in Mülhausen. Gleichzeitig deutete er an, die Bevölkerung per Referendum über eine Rentenreform abstimmen lassen zu wollen. Er ziehe jedoch zunächst eine lange Abstimmung vor allem mit den Sozialpartnern vor, so Macron.

Er will das gesetzliche Rentenalter von 62 auf 65 Jahre anheben. Dagegen will Marine Le Pen, seine rechtsextreme Gegnerin bei der Stichwahl, das Rentenalter für Ar­beitnehmer, die vor ihrem 20. Lebensjahr angefangen haben zu arbeiten, auf 60 Jahre senken. Die Anhebung des Rentenalters werde jedoch nicht von heute auf morgen erfolgen, sondern schrittweise, versprach Macron jetzt. Ab 2031 könnte es jedes Jahr um je vier Monate angehoben werden. Für die von ihm vorgeschlagenen Senkung der Steuern und Sozialabgaben sei es jedoch notwendig, länger zu arbeiten, erklärte der Staatschef.

Er verspricht gleichzeitig eine Mindestrente von 1100 Euro statt wie derzeit 900 pro Monat für Arbeitnehmer, die ihr ganzes Leben lang gearbeitet haben. Die sogenannten Spezialrenten entsprächen nicht mehr der Realität, sagte er dem Nachrichtensender BFMTV. Die Spezialrenten, die vor Jahrzehnten für einst besonders beschwerliche Berufe eingeführt wurden, sichern einer kleinen Zahl von Berufsgruppen bei staatlichen Unternehmen wie dem Metrobetreiber RATP auch heute noch üppige Renten und ein besonders frühes Renteneintrittsalter.

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