Maschinenbau sorgt für dickeres Auftragspolster
Maschinenbau sorgt für dickeres Auftragspolster
Auftragspolster wird etwas dicker
Maschinenbau hebt Bestand offener Bestellungen der Industrie um 0,1 Prozent
ba Frankfurt
Das Auftragspolster der deutschen Industrie fällt im August dank der Entwicklung im Maschinenbau wieder etwas dicker aus. Die zuletzt unter den Erwartungen liegenden Zahlen zu Auftragseingang, Produktion und Exporten allerdings lassen darauf schließen, dass die lang ersehnte Trendwende vorerst weiter ausbleibt. Daran dürfte sich auch nichts ändern, wenn S&P Global am kommenden Freitag das vorläufige Ergebnis der Einkaufsmanagerumfrage veröffentlicht: Ökonomen erwarten zwar einen leichten Anstieg auf 50,0 Punkte. Allerdings ist dies genau die neutrale Marke. Erst Werte darüber verheißen eine Expansion des Sektors.
Größeres Plus zum Vorjahr
Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) stieg der Bestand an offenen Bestellungen um 0,1% zum Vormonat. Dabei legten die offenen Aufträge aus dem Inland um 0,6% zu, während die unerledigten Bestellungen aus dem Ausland um 0,1% niedriger ausfielen als im Monat zuvor. Im Jahresvergleich liegt das Niveau um 5,0% höher.
Die leicht positive Entwicklung des Auftragsbestands zum Vormonat führen die Wiesbadener Statistiker vor allem auf den Anstieg im Maschinenbau von 1,1% zurück. Für den sonstigen Fahrzeugbau, zu dem Flugzeuge, Schiffe, Züge und Militärfahrzeuge zählen, vermelden sie ein Plus von 0,9%. „Negativ auf das Gesamtergebnis wirkte sich hingegen der Rückgang in der Automobilindustrie mit minus 5,1% aus.“
Zum Erfolg verdammt
„Der Auftragsbestand sichert Produktion, dürfte aber kaum zu einer höheren Kapazitätsauslastung führen“, kommentierte der Chefvolkswirt der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank, Alexander Krüger. Anhaltende Standortnachteile stünden Investitionen entgegen und die Beschäftigungsaussichten blieben daher getrübt. „Der von der Bundesregierung angekündigte Herbst der Reformen muss ein Erfolg werden.“
Die Reichweite des Auftragsbestands erhöhte sich derweil auf 7,9 Monate. Im Juli waren es noch 7,8 Monate. Die Reichweite gibt an, wie viele Monate die Betriebe bei gleichem Umsatz ohne Neugeschäft theoretisch produzieren müssten, um vorhandene Bestellungen abzuarbeiten. Bei den Herstellern von Investitionsgütern wie Maschinen und Fahrzeugen verharrte die Reichweite bei 10,7 Monaten. Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern lag sie bei 4,3 Monaten, bei denjenigen von Konsumgütern bei 3,6 Monaten.
Damit verdichten sich die Hinweise, dass die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal nicht sonderlich gut abgeschnitten haben dürfte. Die Bundesbank rechnet „allenfalls“ mit einer Stagnation. Eine erste Schnellmeldung zur Entwicklung im dritten Quartal legt Destatis am 30. Oktober vor.
