Das Medianentgelt ist in Deutschland im vergangenen Jahr zwar deutlich gestiegen, die Unterschiede zwischen den Geschlechtern und den Regionen sind aber weiter hoch. Laut einer Auswertung der Bundesagentur für Arbeit (BA) lag das Medianentgelt aller sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten 2022 bei 3.646 Euro. Dies entspricht einem Anstieg der Löhne und Gehälter im Vergleich zum Vorjahr um 130 Euro oder umgerechnet 3,7%. Das Medianentgelt ist kein Durchschnittsgehalt, sondern das Einkommen, bei dem es ebenso viele Bezieher höherer wie auch niedrigerer Einkommen gibt. Berücksichtigt werden dabei nur Vollzeitbeschäftigte, Stichtag ist der 31. Dezember.

Neben Tariferhöhungen erklärt die BA das Wachstum im Jahresvergleich auch mit der hohen Inanspruchnahme von Kurzarbeitergeld während der beiden Pandemiejahre 2020 und 2021. Durch die verstärkte Inanspruchnahme hatten viele Beschäftigte während dieser Zeit ein geringeres Einkommen bezogen.

Kaum verändert zeigt sich der Gender Pay Gap: So lag das Medianentgelt der Männer bei 3.779 Euro und das der Frauen bei 3.413 Euro. Die Differenz von 365 Euro liegt 8 Euro unter der 2021 gemessenen Differenz. Laut BA lag der Unterschied 2017 noch bei 452 Euro. Mit Blick auf die Länder ermittelte die BA die höchsten Entgelte in Hamburg (4.127 Euro) und Baden-Württemberg (3.977 Euro) sowie das geringste für Mecklenburg-Vorpommern (2.935 Euro).