Konjunktur

Mehr Arbeitslose in Spanien

Der Höhenflug des spanischen Arbeitsmarkt scheint vorbei. Die Zahl der Jobsuchenden steigt wieder – gerade für die Sommerzeit eine ungewöhnliche Entwicklung in der Touristenhochburg Europas.

Mehr Arbeitslose in Spanien

ths Madrid

Die Erholung des spanischen Arbeitsmarkts nach Ausbruch der Pandemie ist im Juli jäh unterbrochen worden. Erstmals seit Beginn der Finanzkrise 2008 wurde im Juli ein Anstieg der Zahl der bei den Äm­tern registrierten Arbeitslosen verzeichnet, wie das zuständige Ministerium am Dienstag mitteilte. Es handelt sich zwar nur um ein Wachstum von 0,1%, und die 2,88 Millionen Menschen ohne Job sind der beste Wert seit 2008. Aber Experten sehen ein Anzeichen für die erwartete Ab­kühlung der Konjunktur. „Das ist eine für die Sommerzeit ungewöhnliche Entwicklung, die eine besorgniserregende Verlangsamung der Beschäftigung andeutet“, kommentierte der Arbeitgeberdachverband CEOE.

Letzte Woche hatte die vierteljährliche Erhebung EPA einen Rückgang der Arbeitslosigkeit im zweiten Drittel auf 12,5% gezeigt. Die Regierung erwartet in ihrer Haushaltsplanung eine Quote von 12,8% zum Ende des Jahres und 12% im Jahr 2023.

Der leichte Anstieg der Erwerbslosen im Juli ist nach Meinung des Arbeitsministeriums darauf zurückzuführen, dass im Monat zuvor besonders viele Menschen in der boomenden Tourismusbranche eingestellt wurden. Außerdem wirkte sich die extreme Hitze negativ auf die Beschäftigung in der Landwirtschaft und auf dem Bau aus.

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