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Monetärer Workshop ehrt Brunnermeier

ms - Der Wirtschaftsprofessor und Krisenforscher Markus Brunnermeier ist der diesjährige Preisträger des Monetären Workshops. Der 48-jährige Deutsche, der in Princeton lehrt, erhielt den Preis im Zuge des 62. Monetären Workshops am Wochenende in...

Monetärer Workshop ehrt Brunnermeier

ms – Der Wirtschaftsprofessor und Krisenforscher Markus Brunnermeier ist der diesjährige Preisträger des Monetären Workshops. Der 48-jährige Deutsche, der in Princeton lehrt, erhielt den Preis im Zuge des 62. Monetären Workshops am Wochenende in Frankfurt. Der Monetäre Workshop ist ein vor rund 30 Jahren gegründeter Kreis, der vor allem bei zwei Veranstaltungen im Jahr in Berlin und Frankfurt über monetäre und wirtschaftspolitische Fragestellungen diskutiert.Brunnermeier reiht sich damit in eine durchaus illustre Schar von Preisträgern ein: Erster Preisträger war 2013 der ehemalige Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Bundesbank, Otmar Issing. In den folgenden Jahren erhielt die Auszeichnung der frühere Chefvolkswirt der Zentralbank der Zentralbanken BIZ, William White, der Ökonom Ernst Baltensperger sowie im Vorjahr Ex-EZB-Präsident Jean-Claude Trichet.Mit Brunnermeier wollte der Workshop nach eigenem Bekunden einen Ökonomen der jüngeren Generation ehren, der praktische Wirtschaftspolitik mit den neuesten Erkenntnissen der Makroökonomik, der Geldtheorie und der Finanztheorie verbindet. Besonders imponiert hat dem Auswahlausschuss dabei, dass Brunnermeier die tatsächlichen Verhältnisse auf den Finanz- und Kapitalmärkten sehr genau beobachtet und Lösungsmöglichkeiten präsentiert.”Was die fachliche Reputation angeht, muss sich unser Preisträger des Jahres 2017 im Vergleich zu seinen Vorgängern wahrlich nicht verstecken. Denn im Fußballjargon würden man sagen, wir bewegen uns mit ihm in der Champions League – und zwar in den ganz oberen Rängen”, sagte Laudator Bert Rürup, Ex-Chef der Wirtschaftsweisen und heute Präsident des Handelsblatt Research Instituts, anlässlich der Preisverleihung, zu der Brunnermeier via Skype zugeschaltet war.Brunnermeier gilt als Entdeckung von Ex-US-Notenbankchef Ben Bernanke. Vor seiner Berufung an die Fed-Spitze war Bernanke Dekan der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät in Princeton. Als er dort ein Institut aufbauen wollte, das den Zusammenhang zwischen Finanzmärkten und Volkswirtschaft erforscht, wurde er auf Brunnermeier aufmerksam, der zu der Zeit an der London School of Economics studierte.Heute leitet Brunnermeier ebenjenes Bendheim Center for Finance und ist weltweit ein viel gefragter Forscher und Berater. Seine Arbeit dreht sich vor allem um die internationalen Finanzmärkte und die Makroökonomie, mit einem besonderen Fokus auf Blasen, Liquidität sowie die Finanz- und die Preisstabilität. Aktuell sitzt er unter anderem in Beratergremien des Internationalen Währungsfonds, der Fed New York, des Congressional Budget Office in den USA und der Bundesbank.Ursprünglich sollte Brunnermeier die Zimmerei seiner Eltern in einem Vorort von Landshut übernehmen. Nach der mittleren Reife entdeckte er bei seiner Ausbildung an den Finanzämtern von Landshut und München allerdings sein Interesse an der Ökonomie. Er holte das Abitur nach und studierte dann in Regensburg, Nashville, Bonn und London.