Neue Champions in den Startlöchern
KfW-Gründungsmonitor
Neue Champions in den Startlöchern
ba Frankfurt
Die Chancen auf neue Champions und einen prosperierenden Mittelstand stehen gut. Denn das Potenzial für Unternehmensgründungen ist da, wie die KfW in ihrem jährlichen Gründungsmonitor konstatiert. Vor allem Jüngere beweisen durchaus Gründergeist, das heißt, sie könnten sich den Sprung in die Selbstständigkeit durchaus vorstellen. Dass 4,9% der hiesigen Bevölkerung zwischen 18 und 64 Jahren aktiv in der Planungsphase ist, stützt die Erwartung der Förderbank, dass auch im laufenden Jahr mehr Unternehmen gegründet werden.
2024 stieg die Zahl der Existenzgründungen um 3% auf 585.000. Sie waren vor allem regional (61%), auf Privatpersonen (61%) und Dienstleistungen (70%) ausgerichtet. Mit 16% der Gründungen im Handel und 14% im produzierenden Gewerbe deckt sich die Branchenstruktur der Gründungstätigkeit sehr mit der Branchenstruktur im gesamten Mittelstand.
Gründungsquote auf niedrigem Niveau
Allerdings schwankt die Gründungsquote seit 2018 auf niedrigem Niveau, was die KfW neben der lange Zeit gut laufenden Konjunktur mit niedriger Arbeitslosigkeit auch mit der hierzulande herrschenden Mentalität begründet. Zudem hat sich die Gründungsneigung der Personen mit Migrationshintergrund an jene der Gesamtbevölkerung angeglichen − sie waren zuvor gründungsfreudiger.

Unter den Bundesländern zeigen die Menschen in Berlin (30%) den größten Gründergeist, gefolgt von Hamburg (28%). Dass sich die geringste Neigung, ein Angestelltenverhältnis gegen die Selbstständigkeit zu tauschen, in den ostdeutschen Bundesländern Brandenburg (23%) sowie Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen (je 21%) zeigt, wird mit der Demografie begründet. Als Gründungshemmnisse gelten Bürokratie, finanzielle Risiken und die Frage der Finanzierung.