DIE LAGE IM REST EUROPAS

Niederlande ziehen nach

BZ - Angesichts dramatisch steigender Infektionszahlen haben die Niederlande den bisher härtesten Lockdown für ihr Land verhängt. Die strengen Maßnahmen gelten ab sofort und sollen bis zum 19. Januar dauern, kündigte Premier Mark Rutte am...

Niederlande ziehen nach

BZ – Angesichts dramatisch steigender Infektionszahlen haben die Niederlande den bisher härtesten Lockdown für ihr Land verhängt. Die strengen Maßnahmen gelten ab sofort und sollen bis zum 19. Januar dauern, kündigte Premier Mark Rutte am Montagabend in einer TV-Ansprache an. “Die Niederlande werden für fünf Wochen abgeriegelt.” Zum ersten Mal seit Ausbruch der Corona-Pandemie müssen auch Geschäfte – außer für den täglichen Bedarf – schließen. Das Land reagiert damit auch auf den harten Lockdown in Deutschland. Viele Kommunen fürchteten, dass Deutsche nach den strengen Maßnahmen zu Weihnachtseinkäufen über die Grenze fahren könnten. Auch Kinos, Theater und Museen sowie Friseure, Fitnessstudios und Schwimmbäder müssen schließen. Bürger dürfen sich pro Tag nur noch mit zwei anderen Personen treffen. Zu Weihnachten dürfen es drei Gäste sein. Ab Mittwoch werden auch die Schulen und Kitas geschlossen. Von Auslandsreisen wird bis Mitte März dringend abgeraten.Auch in Italien zeichneten sich strengere Einschränkungen ab. Die Regierung erwägt zu den Weihnachtsfeiertagen einen ähnlichen Lockdown wie in Deutschland. Sie könnte das ganze Land vom 24. Dezember bis mindestens 2. Januar zu einer “roten Zone” erklären, meldeten italienische Medien. Damit würden Ausgangsbeschränkungen und Schließungen von Geschäften und Gaststätten ausgeweitet. Darüber berieten Ministerpräsident Giuseppe Conte, sein Kabinett und wissenschaftliche Berater am Montag, eine Entscheidung stand am Abend aus. Am Sonntag waren viele zum Einkaufen in die Innenstädte geströmt, nachdem einige Beschränkungen gelockert worden waren.Dagegen zögert die Schweiz trotz hoher Infektionszahlen weiterhin, sofort einen landesweiten Lockdown zu verhängen. “Wir versuchen einen anderen Weg”, sagte Gesundheitsminister Alain Berset am Montag. Vorsorglich diskutiere die Regierung derzeit mit den Kantonen einen “Eskalationsmechanismus” während der Festtage. Am kommenden Freitag seien Entscheidungen zu erwarten.Spanien will möglichst am 4. oder 5. Januar mit Impfungen gegen das Coronavirus beginnen, wenn die europäische Arzneimittelbehörde EMA bis 29. Dezember grünes Licht für den Einsatz eines Impfstoffs gibt. Das teilte Gesundheitsminister Salvador Illa mit. Zuerst sollen Bewohner und Mitarbeiter von Seniorenheimen geimpft werden, dann Gesundheitspersonal und andere besonders gefährdete Menschen.