Nobelpreisträger Stiglitz warnt G20 vor Ungleichheitskrise
Nobelpreisträger Stiglitz warnt G20 vor Ungleichheitskrise
Stiglitz warnt G20
vor Ungleichheitskrise
Erster Ungleichheitsbericht fordert Expertengremium
nb Frankfurt
Unter der südafrikanischen Präsidentschaft der G20 hat ein Sonderkomitee erstmals einen Report zum aktuellen Wissensstand globaler Ungleichheit erstellt. Das Komitee von fünf Experten unter Leitung des Nobelpreisträgers und Ökonomen Joseph Stiglitz fordert die Einrichtung eines Gremiums, das Regierungen dabei helfen soll, einer sich verschärfenden Krise zu begegnen, die die Demokratie untergräbt. Dieses Gremium soll nach dem Vorbild des Zwischenstaatlichen Ausschusses für den Klimawandel Ungleichheitstrends beobachten, die Ursachen bewerten und Alternativlösungen evaluieren und so zur internationalen Politikgestaltung beitragen.
Ungleichheit bedroht Demokratie
„Die Welt versteht, dass wir uns in einer Klimakrise befinden; es ist an der Zeit, dass wir erkennen, dass wir auch mit einer Ungleichheitskrise konfrontiert sind“, sagte Stiglitz in der Erklärung zum Bericht. „Unser Ausschuss war der festen Überzeugung, dass einige der schlimmsten Auswirkungen der Ungleichheit die Demokratie betreffen.“ Eine neue Analyse, die in dem Bericht veröffentlicht wurde, zeigt, dass zwischen 2000 und 2024 die obersten 1% der Weltbevölkerung 41% des gesamten neuen Reichtums für sich beanspruchten, während nur 1% an die untersten 50% ging. Das gebe angesichts der wachsenden Besorgnis über mit der Konzentration von Reichtum verbundene demokratische Vereinnahmung Anlass zur Sorge.
Der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa wird am 22. und 23. November einen G20-Gipfel in Johannesburg ausrichten, bevor er den Vorsitz der Gruppe am 1. Dezember an Donald Trump übergibt. Das Thema des Gipfels lautet „Solidarität, Gleichheit, Nachhaltigkeit“.

