Es passiert nicht oft, dass Peter Altmaier die Fassung verliert. Statur und Naturell des Wirtschaftsministers dürfen als überdurchschnittlich belastbar gelten. Im Frühjahr 2019 war es dann aber doch so weit. “Das war ‘ne Scheißidee”, herrschte der Minister seine Mitarbeiter an, die ihm dazu geraten hatten, den Demonstranten von Fridays for Future gegenüberzutreten, was die Klimaaktivisten damals mit einem lauten Pfeifkonzert quittierten. Von einer Scheißidee möchte man mit Blick auf die 20 Punkte, die das Wirtschaftsministerium jetzt unter der Überschrift “Wirtschaft schützen und Klima stärken” veröffentlicht hat, nicht sprechen. Die Reaktionen auf den Vorstoß für eine parteiübergreifende Klima-Allianz legen aber nahe, dass sich Altmaier mit dem Papier wieder keinen Gefallen getan haben dürfte. Einen “historischen Kompromiss zwischen Wirtschaft und Klima” gibt es auch in Deutschland seit der Ratifizierung des Pariser Klimaabkommens. Bei der laufenden Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes kann Altmaier zeigen, dass er zum Klima mehr als Eckpunkte beitragen kann. sp