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Nordex-Chef trifft auf alte Bekannte

br - Der Windkraftanlagenbauer Nordex steht vor einem Übernahmeangebot durch den Großaktionär Acciona aus Madrid. Einer, der beide Seiten bestens kennt, ist José Luis Blanco Diéguez, der Vorstandsvorsitzende der Zielgesellschaft in Hamburg. Der...

Nordex-Chef trifft auf alte Bekannte

br – Der Windkraftanlagenbauer Nordex steht vor einem Übernahmeangebot durch den Großaktionär Acciona aus Madrid. Einer, der beide Seiten bestens kennt, ist José Luis Blanco Diéguez, der Vorstandsvorsitzende der Zielgesellschaft in Hamburg. Der Manager wechselte 2017 aus dem Vorstand des spanischen Mischkonzerns an die Elbe.Acciona hat, wie berichtet, Nordex in einer Privatplatzierung 99 Mill. Euro zugeschossen. Damit steigt deren Beteiligung von 29,9 % auf 36,3 %. Das Überschreiten der Schwelle von 30 % löst ein Pflichtangebot an die übrigen Nordex-Aktionäre aus. Blanco freute sich über die zusätzlichen Mittel seines alten Arbeitgebers: “Wir begrüßen, dass Acciona ihr Engagement verstärkt und als größte Einzelaktionärin Nordex mit weiterem Eigenkapital unterstützt”, sagte der im spanischen Vigo aufgewachsene Blanco. Er dürfte kaum an der Komplettübernahme interessiert sein, wie die “Low-Ball-Offerte” für die übrigen Aktionäre zeigt.Als der 49-Jährige vor zwei Jahren die Fronten wechselte, kam ihm die schwierige Aufgabe zuteil, aus einem vor allem auf Europa ausgerichteten Nischenspieler einen globalen Akteur der Windbranche zu machen. Doch der weltweit achtgrößte Hersteller von Windenergieanlagen, der seit Jahren rote Zahlen schreibt, tut sich nach wie vor schwer. Der Spanier startete 2017 in Hamburg mit dem Abbau von 500 Stellen, warnte die Investoren angesichts des Preisdrucks in der Branche vor einem schlechten Jahr und nannte 2019 ein “Übergangsjahr”. Auch wenn es immer mal wieder Meldungen über neue Großprojekte und ein gut gefülltes Orderbuch gab, entwickelte sich die Aktie der Nordex eher mäßig. Von den 1,5 Mrd. Euro Börsenwert zu Beginn der bis 2022 laufenden Amtszeit von Blanco hat sich knapp eine halbe Milliarde in Luft aufgelöst. Schon viel Wind gemachtBlanco hat in seiner Karriere schon viel Wind gemacht, er blickt auf über 20 Jahre Branchenerfahrung zurück. Bei Acciona Windpower trat er 2012 ein. Mit der Übernahme von Acciona Windpower durch Nordex im April 2016 wechselte er als CEO dieser Tochter nach Hamburg, bevor er 2017 in den Nordex-Vorstand wechselte. Begonnen hatte Blanco seine Karriere bei Gamesa. Für das Unternehmen, bei dem heute Siemens Großaktionär ist, war er seit 1997 tätig.