US-Inflation

PCE-Preisindex auf niedrigstem Stand seit 2021

Der von der US-Notenbank bevorzugte Inflationsindikator ist im Juni auf den tiefsten Stand seit 2021 gefallen. Warenpreise gingen sogar zurück, während sich Dienstleistungen weiter verteuerten.

PCE-Preisindex auf niedrigstem Stand seit 2021

PCE-Preisindex fällt auf den tiefsten Stand seit März 2021

Konsumfreude der Verbraucher nimmt wieder zu

det Washington

Zwei Tage nach der elften Leitzinserhöhung in den vergangenen 16 Monaten hat das US-Handelsministerium weitere Hinweise auf nachlassenden Inflationsdruck geliefert. Wie das Bureau of Economic Analysis (BEA) meldete, stieg der PCE-Preisindex, das bevorzugte Inflationsmaß der Notenbank, im Juni sowohl an der Gesamtrate als auch der Kernrate gemessen um 0,2%. Die Jahresrate fiel von 3,8% auf 3,0%. Das ist der niedrigste Stand seit März 2021. Ohne Berücksichtigung der schwankungsanfälligen Energie- und Lebensmittelpreise legte der PCE-Deflator um 4,1% zu. 

Damit rutschte die Kernrate auf den niedrigsten Stand seit September vorletzten Jahres. Für Mai hatte das BEA einen Anstieg um 4,6% ermittelt. Waren verbilligten sich sogar auf Jahressicht, nämlich um 0,6%. Getrieben wurde die Inflation hingegen von Dienstleistungen, die um 4,9% teurer waren. Auf geringeren Preisdruck deutet auch der Bericht des Arbeitsministeriums zu den Arbeitskosten im zweiten Quartal hin. Die Vergütungskosten für Zivilarbeiter stiegen gegenüber dem vorigen Quartal um 1,0% und im Vorjahresvergleich um 4,5%. Zuvor waren Werte von 1,2% und 4,8% gemessen worden.

Der Bericht illustrierte nicht nur die rückläufige Inflation, sondern unterstrich zugleich, dass die Konsumfreude der Verbraucher wieder zugenommen hat. So schraubten Konsumenten ihre Ausgaben um 0,5% hoch. Im Vormonat waren die Ausgaben um 0,2% gestiegen. Zu dem Anstieg trugen insbesondere Autos und Güter im Freizeitbereich bei. Bei Dienstleistungen legten vor allem die Ausgaben für Versicherungsprämien und Finanzdienstleistungen zu. Die Privateinkommen zogen um 0,3% an. Im Mai hatte das BEA ein Plus von 0,5% festgestellt.   

Unterdessen ist der Optimismus der Konsumenten im Juli den zweiten Monat in Folge gestiegen. Der Index der Verbraucherstimmung der University of Michigan legte um 11,2% und im Vorjahresvergleich um 39,0% zu. Angeführt von der Einschätzung der längerfristigen Geschäftsaussichten kletterten sämtliche Unterindikatoren. Als Gründe für die positive Stimmung nannten Verbraucher die niedrigere Inflation und den starken Arbeitsmarkt. In den kommenden 12 Monaten wird eine Inflationsrate von 3,4% und langfristig ein Wert von 3,0% erwartet.

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