Pharmaexporte bremsen Schweizer Wirtschaft aus
Pharmaexporte bremsen Schweizer Wirtschaft aus
Pharmaexporte bremsen Schweizer Wirtschaft aus
ba Frankfurt
Die US-Zollpolitik hat die Schweizer Wirtschaft im dritten Quartal so kräftig gebremst, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) erstmals seit zwei Jahren geschrumpft ist. Sporteventbereinigt meldet das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) ein Minus von 0,5% im Quartalsvergleich und bestätigt damit seine Erstschätzung. Im Frühjahr hatte die Wirtschaftsleistung um 0,2% zugelegt, nach dem auf Vorzieheffekten beruhenden Plus von 0,8% zum Jahresauftakt. Die Angaben sind bereinigt um Sondereffekte durch sportliche Großereignisse wie Olympische Spiele oder Fußballturniere, deren Lizenzerträge das Schweizer BIP verzerren können. Unbereinigt sank das BIP im Sommer gleichfalls um 0,5%.

Quelle: Seco
Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank wertet den Rückgang des BIP für die erfolgsverwöhnte Schweiz als „eine bittere Pille“, allerdings auch als „zollbedingten Ausrutscher“. Denn das Minus geht laut Seco im Wesentlichen auf das chemisch-pharmazeutische Gewerbe zurück. „Auf starke Anstiege der Ausfuhren chemisch-pharmazeutischer Produkte, geprägt auch von Vorzieheffekten im Zusammenhang mit der US-Handelspolitik, folgte in den vergangenen Monaten eine Kompensation.“ Insgesamt gingen die Warenexporte das zweite Quartal in Folge deutlich zurück, und zwar um 4,2%. Zusätzlich wurde das Ergebnis vom Wertschöpfungsrückgang in der Energiebranche (−13,9%) gebremst, da die Atomkraftwerke über den Sommer weniger Strom produziert hatten.
